Gesund­heit inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen

Offe­ne Fra­gen an Poli­tik, Wis­sen­schaft und Gesund­heits­ak­teu­re

Doro­thea Baltruks, Sophie Gepp, Dr. Rem­co van de Pas, Mai­ke Voss, Katha­ri­na Wab­nitz

Poli­cy-Brief 01–2022
DOI: 10.5281/zenodo.6642685

Um die drän­gen­den pla­ne­ta­ren Kri­sen zu bewäl­ti­gen und die Bewohn­bar­keit des Pla­ne­ten auch für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen zu erhal­ten, braucht es eine Ver­an­ke­rung von pla­ne­ta­rer Gesund­heit als Zukunfts­vi­si­on in allen Poli­tik­fel­dern auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne. Erfah­run­gen und Erkennt­nis­se aus ande­ren Poli­tik­fel­dern und ande­ren Län­dern kön­nen bei der Stär­kung der Prä­ven­ti­on von und Vor­be­rei­tung auf pla­ne­ta­re Kri­sen und deren gesund­heit­li­che Risi­ken berück­sich­tigt wer­den. Dafür soll­ten drän­gen­de Fra­gen beant­wor­ten wer­den: wie die Rege­lungs­rah­men, Struk­tu­ren, Insti­tu­tio­nen, und Anrei­ze ange­passt wer­den kön­nen, um Gesund­heit inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen zum Kern­ziel einer umfas­sen­den Prä­ven­ti­ons­po­li­tik und einer gemein­wohl­ori­en­tier­ten Ver­sor­gungs­wirt­schaft zu machen; wel­che Rol­le Ziel- und Inter­es­sens­kon­flik­te dabei spie­len; wie gesund­heit­li­che Chan­cen- und Umwelt­ge­rech­tig­keit in (gesundheits-)politischen Ent­schei­dun­gen inte­griert wer­den kön­nen und wel­che Form der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on, ‑trans­la­ti­on und ‑pro­duk­ti­on not­wen­dig ist, um die Trans­for­ma­ti­on für Gesund­heit in pla­ne­ta­ren Gren­zen wir­kungs­voll zu beschleu­ni­gen.

Gesun­de Men­schen gibt es nur auf einem gesun­den Pla­ne­ten

Betrach­tet man die Ent­wick­lung der Gesund­heit der Welt­be­völ­ke­rung in den letz­ten Jahr­zehn­ten, ergibt sich ein wider­sprüch­li­ches Bild: Einer­seits ist die Lebens­er­war­tung als einer der Haupt­in­di­ka­to­ren für Wohl­be­fin­den ange­stie­gen und der Anteil unter­ernähr­ter Men­schen in der Ten­denz rück­läu­fig.1,2 Ande­rer­seits sind die­se Fort­schrit­te hin­sicht­lich Gesund­heit sowohl inner­halb als auch zwi­schen Län­dern und Bevöl­ke­rungs­grup­pen wei­ter­hin ungleich ver­teilt.3 Wäh­rend glo­bal gese­hen die Todes­fäl­le durch über­trag­ba­re Krank­hei­ten abneh­men, neh­men nicht-über­trag­ba­re Krank­hei­ten wie Krebs­er­kran­kun­gen, Dia­be­tes und Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen in allen Län­dern stark zu.4 Die regio­nal unter­schied­lich ver­teil­ten, gesund­heit­li­chen und gesell­schaft­li­chen Fort­schrit­te sind zwar bedeut­sam, haben aller­dings einen hohen Preis: sie ris­kie­ren die Bewohn­bar­keit des Pla­ne­ten. Ins­be­son­de­re die Nut­zung fos­si­ler Brenn­stof­fe zur Ener­gie­ge­win­nung und ihre Aus­wir­kun­gen auf die Kli­ma­er­wär­mung, aber auch die ver­än­der­te Land- und Was­ser­nut­zung ins­be­son­de­re zur Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on, die Aus­brei­tung von Wohn- und Infra­struk­tur, die über­mä­ßi­ge Nut­zung natür­li­cher Res­sour­cen und die Ver­schmut­zung und Zer­stö­rung von Öko­sys­te­men und der damit ein­her­ge­hen­de Ver­lust der Arten­viel­falt bedin­gen die Über­schrei­tung mul­ti­pler öko­lo­gi­scher Belas­tungs­gren­zen und Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen.5,6 Wir befin­den uns inmit­ten mul­ti­pler, eska­lie­ren­der Sys­tem­kri­sen, sowohl inner­halb natür­li­cher als auch mensch­li­cher Sys­te­me. Wir bezeich­nen die­se mul­ti­di­men­sio­na­len Kri­sen, die sich zum Teil gegen­sei­tig ver­stär­ken, als pla­ne­ta­re Kri­sen.

Ein siche­rer und gerech­ter Hand­lungs­spiel­raum für mensch­li­ches Wohl­erge­hen

Um Gesund­heit zu schüt­zen und die Bewohn­bar­keit des Pla­ne­ten auch für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen zu erhal­ten, dür­fen öko­lo­gi­sche Belas­tungs­gren­zen nicht wei­ter über­schrit­ten wer­den. Gleich­zei­tig müs­sen die Fol­gen der Über­schrei­tung ein­zel­ner Belas­tungs­gren­zen gemin­dert und die­se so weit wie mög­lich rück­gän­gig gemacht wer­den. Die medi­zi­ni­sche Fach­zeit­schrift The Lan­cet hat die Kli­ma­kri­se als größ­te Bedro­hung7 und ihre Bewäl­ti­gung als gro­ße Chan­ce für mensch­li­che Gesund­heit und Wohl­erge­hen im 21. Jahr­hun­dert iden­ti­fi­ziert.8 Auch der letz­te Sach­stands­be­richt des Welt­kli­ma­rats ist für die Belas­tungs­gren­ze ‘Kli­ma­wan­del’ unmiss­ver­ständ­lich: “Die kumu­la­ti­ve wis­sen­schaft­li­che Evi­denz ist ein­deu­tig: Der Kli­ma­wan­del bedroht mensch­li­ches Wohl­erge­hen und pla­ne­ta­re Gesund­heit. Durch jede wei­te­re Ver­zö­ge­rung hin­sicht­lich kon­zer­tier­ter, vor­aus­schau­en­der glo­ba­ler Maß­nah­men zur Anpas­sung und Abschwä­chung wird ein kur­zes und sich rasch schlie­ßen­des Zeit­fens­ter ver­passt wer­den, um eine lebens­wer­te und nach­hal­ti­ge Zukunft für alle zu sichern”9 (eige­ne Über­set­zung). Ähn­li­ches gilt für ande­re öko­lo­gi­sche Belas­tungs­gren­zen.

Inner­halb der öko­lo­gi­schen Belas­tungs­gren­zen und auf einem umfas­sen­den sozia­len Fun­da­ment befin­det sich der soge­nann­te ‘siche­re und gerech­te Hand­lungs­spiel­raum’, visua­li­siert im Donut-Modell (s. Abbil­dung 1).10 Er stellt dar, was das glo­ba­le Wirt­schafts­sys­tem leis­ten soll­te: das Errei­chen sozia­ler Min­dest­stan­dards für alle, ohne öko­lo­gi­sche Gren­zen zu über­schrei­ten.11 Die­se beinhal­ten die Erfül­lung von Grund­be­dürf­nis­sen, aber auch Zugang zu qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Bil­dung, Arbeit und Gesund­heits­ver­sor­gung.

Poli­ti­sche, sozia­le und öko­no­mi­sche Pro­zes­se und Struk­tu­ren müs­sen daher zukünf­tig natio­nal wie inter­na­tio­nal so gestal­tet und gesteu­ert wer­den, dass auf der einen Sei­te Gesund­heit und Wohl­erge­hen für heu­ti­ge und zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen sicher­ge­stellt und ande­rer­seits die Bewohn­bar­keit der Erde erhal­ten wird.

Die gut doku­men­tier­ten gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen der öko­lo­gi­schen Kri­sen erstre­cken sich von den aku­ten phy­si­schen und psy­chi­schen Belas­tun­gen durch Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se, der Ent­ste­hung und Aus­brei­tung neu­er (zoo­no­ti­scher) Infek­ti­ons­krank­hei­ten, den Effek­ten von Luft­ver­schmut­zung auf ver­schie­de­ne Organ­sys­te­me, hin zu Nah­rungs­mit­tel­un­si­cher­heit und Migra­ti­ons­be­we­gun­gen.12,13,14 Die Über­schrei­tung öko­lo­gi­scher Belas­tungs­gren­zen trifft (uns) alle, aber nicht alle gleich: benach­tei­lig­te und mar­gi­na­li­sier­te Bevöl­ke­rungs­grup­pen in allen Welt­re­gio­nen sind von die­sen Fol­gen am stärks­ten betrof­fen, obwohl sie am wenigs­ten zu ihrer Ent­ste­hung bei­tra­gen. So ver­ur­sa­chen die reichs­ten 10 % der Welt­be­völ­ke­rung die Hälf­te der glo­ba­len Treib­haus­gas­emis­sio­nen und stel­len die glo­ba­le Las­ten­ver­tei­lung vor gro­ße inter­na­tio­na­le Her­aus­for­de­run­gen.15

Abbil­dung 1

Damit ver­stär­ken die Fol­gen der öko­lo­gi­schen Kri­sen his­to­ri­sche und andau­ern­de Mar­gi­na­li­sie­run­gen, Armuts­ri­si­ken, Kon­flik­te und damit Ungleich­hei­ten wie bei­spiels­wei­se kolo­nia­le Kon­ti­nui­tä­ten und Geschlech­te­run­ge­rech­tig­kei­ten.16 Obwohl die­se zuneh­men­den Risi­ken für die mensch­li­che Gesund­heit, Sta­bi­li­tät und Sicher­heit poli­tisch bekannt sind, bleibt vor allem eins offen: wie Poli­tik, Wirt­schafts- und Sozi­al­sys­te­me mit die­sen Risi­ken vor­aus­schau­end umge­hen. Wür­den die­se Risi­ken jetzt deut­lich redu­ziert und Inves­ti­tio­nen in Prä­ven­ti­on und Kri­sen­vor­be­rei­tung getä­tigt, könn­te ein gesell­schaft­li­cher Umbau zu mehr Resi­li­enz und gesund­heit­li­cher Chan­cen­ge­rech­tig­keit füh­ren. Um dies zu errei­chen, hilft das Prä­ven­ti­ons­prin­zip als poli­ti­scher Kom­pass.17 Um die­sen Kom­pass ein­zu­set­zen, braucht es eine tief­grei­fen­de Trans­for­ma­ti­on mensch­li­cher Akti­vi­tä­ten, eine „zivi­li­sa­to­ri­sche Wen­de“, wie sie jüngst auch vom Wis­sen­schaft­li­chen Bei­rat für Glo­ba­le Umwelt­ver­än­de­run­gen (WBGU) zur Dis­kus­si­on gestellt wur­de.18

Auf den Punkt gebracht: Es man­gelt nicht an Wis­sen über die gesund­heit­li­chen Fol­gen der mul­ti­plen Sys­tem­kri­sen oder dar­über, wie sie zu bewäl­ti­gen sind; es man­gelt auch nicht an lebens­wer­ten Zukunfts­vi­sio­nen; es man­gelt an kon­kre­ten und wir­kungs­vol­len poli­ti­schen Akti­vi­tä­ten, um Trans­for­ma­ti­ons­pfa­de kon­se­quent auf allen Ebe­nen und über Län­der­gren­zen hin­weg ein­zu­schla­gen, mit dem Ziel, Gesund­heit inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen sicher­zu­stel­len.19

Pla­ne­ta­re Gesund­heit

Die Aus­wir­kun­gen mensch­li­chen Han­delns in poli­ti­schen, öko­no­mi­schen und sozia­len Sys­te­men im 21. Jahr­hun­dert stel­len den größ­ten Ein­fluss­fak­tor sowohl auf die natür­li­che Umwelt als auch mensch­li­che und tie­ri­sche Gesund­heit dar. Die Umwelt kann ohne uns – wir aber nicht ohne sie. „Wir Men­schen sind als Lebe­we­sen untrenn­ba­rer Teil der Natur und trotz aller tech­ni­schen Errun­gen­schaf­ten letzt­lich von ihr abhän­gig“, for­mu­lier­te es der WBGU in sei­nem Impuls­pa­pier.18 Das Kon­zept der pla­ne­ta­ren Gesund­heit umfasst ein brei­tes, trans­dis­zi­pli­nä­res Ver­ständ­nis der Ein­fluss­fak­to­ren auf und Bedin­gun­gen für mensch­li­che Gesund­heit heu­te und in der Zukunft. Um Gesund­heit inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen zu schüt­zen und zu för­dern, braucht es die natür­li­chen Sys­te­me und Pro­zes­se auf der Erde, die güns­ti­ge Lebens­be­din­gun­gen für mensch­li­ches Wohl­erge­hen und Gesund­heit schaf­fen, sowie poli­ti­sche, sozia­le und öko­no­mi­sche Sys­te­me, die Chan­cen­ge­rech­tig­keit ermög­li­chen. Durch eine Trans­for­ma­ti­on hin zu pla­ne­ta­rer Gesund­heit wer­den öko­lo­gi­sche Belas­tungs­gren­zen nicht mehr über­schrit­ten, wäh­rend allen Men­schen ein gesun­des, wür­de­vol­les Leben in Sicher­heit durch effek­ti­ve und nach­hal­ti­ge poli­ti­sche, sozia­le und öko­no­mi­sche Sys­te­me ermög­licht wird.

Her­aus­for­de­run­gen für das deut­sche Gesund­heits­sys­tem durch die pla­ne­ta­ren Kri­sen

Unser Gesund­heits­sys­tem gehört zu einem Sozi­al- und Wirt­schafts­sys­tem, das nicht nach­hal­tig aus­ge­rich­tet ist. Das Para­dig­ma des Wachs­tums, meist im Ziel eines stei­gen­den Brut­to­in­lands­pro­dukts (BIP) ver­wirk­licht, ist für die Gestal­tung eines nach­hal­ti­gen Sozi­al- und Wirt­schafts­sys­tems für pla­ne­ta­re Gesund­heit nicht zweck­mä­ßig.20 Laut der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) ist das BIP zwar ein viel­fach ein­ge­setz­tes, aber hin­sicht­lich (pla­ne­ta­rer) Gesund­heit unan­ge­brach­tes Mess­in­stru­ment für wirt­schaft­li­che Akti­vi­tä­ten, da es die­se weit­ge­hend los­ge­löst von deren Umwelt- und Gesund­heits­schä­den und imma­te­ri­el­len Wer­ten misst.21 Eine gesell­schaft­li­che Debat­te dar­über, wie Gesund­heit und Wohl­erge­hen inner­halb von öko­lo­gi­schen Belas­tungs­gren­zen gestal­tet wer­den kann und was das Gesund­heits­sys­tem dafür leis­ten soll­te und was nicht, ist drin­gend not­wen­dig, fehlt aber bis­lang. Das beinhal­tet auch, wie der Zugang, die Qua­li­tät und die Finan­zie­rung eines kli­ma­neu­tra­len Gesund­heits­sys­tems nach dem Donut-Modell aus­sieht.22

Dabei hat das Gesund­heits­sys­tem für die Trans­for­ma­ti­on eine beson­de­re Rol­le inne. Einer­seits ent­ste­hen 4,4% der welt­wei­ten23 und 5,2% der natio­na­len24 Treib­haus­gas­emis­sio­nen im Gesund­heits­sys­tem, was es nicht zum größ­ten, aber zu einem wich­ti­gen Trei­ber der Kli­ma­kri­se macht. Gleich­zei­tig ver­ur­sa­chen die pla­ne­ta­ren Kri­sen zusätz­li­che und oft ver­meid­ba­re Krank­heits­las­ten, die das Gesund­heits­sys­tem jetzt und vor allem in der Zukunft vor enor­me Her­aus­for­de­run­gen stel­len.25 Für alle Akteu­re im Gesund­heits­we­sen gilt das Prin­zip des ‘Nicht-Scha­dens’, das im Anthro­po­zän erwei­tert wer­den muss: Scha­den an der Umwelt muss für Gesund­heit ver­mie­den und Prä­ven­ti­on statt Krank­heits­be­hand­lung prio­ri­siert wer­den.26 Dar­aus ergibt sich die Not­wen­dig­keit einer umfas­sen­de­ren Prä­ven­ti­ons­po­li­tik. Obwohl schon jetzt das Ziel, Gesund­heit zu för­dern und zu erhal­ten, hand­lungs­lei­tend und von Gesund­heits­fach­kräf­ten ver­in­ner­licht ist, feh­len der Rege­lungs­rah­men, die Anrei­ze und zum Teil auch die Insti­tu­tio­nen, um Prä­ven­ti­on und Gesund­heits­för­de­rung zu prio­ri­sie­ren und umzu­set­zen.27 Dies hin­dert Gesund­heits­ak­teu­re der­zeit, in ihren eige­nen Insti­tu­tio­nen trans­for­ma­tiv tätig zu wer­den. Die Sozi­al­ge­setz­bü­cher schrei­ben aktu­ell Prin­zi­pi­en wie Qua­li­tät von und Zugang zu Gesund­heits­dienst­leis­tun­gen sowie ihre Wirt­schaft­lich­keit als recht­li­che Leit­plan­ken in der Leis­tungs­er­brin­gung vor — Nach­hal­tig­keit (im Sin­ne der Umwelt­ver­träg­lich­keit und gesund­heit­li­cher Chan­cen­ge­rech­tig­keit) wird noch nicht aus­rei­chend berück­sich­tigt, ist aber aus der Per­spek­ti­ve der pla­ne­ta­ren Gesund­heit unver­han­del­bar.28 Poli­tisch Ent­schei­dungs­tra­gen­de, Gesetz­ge­ben­de auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne und die Orga­ne der Selbst­ver­wal­tung haben eine zen­tra­le Ver­ant­wor­tung, den Rege­lungs­rah­men anzu­pas­sen und wir­kungs­vol­le Anrei­ze zu set­zen. Zusätz­lich ist das Gesund­heits­sys­tem nicht vor­aus­schau­end genug auf zukünf­ti­ge Sys­tem­schocks wie Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se,29 die Ver­sor­gung von wegen Umwelt­kri­sen aus dem In- und Aus­land flüch­ten­der Men­schen, oder Aus­brü­che von Infek­ti­ons­krank­hei­ten mit pan­de­mi­schem Poten­ti­al vor­be­rei­tet.30 Vor allem in Hit­ze­pe­ri­oden, die hier­zu­lan­de das größ­te kli­ma­wan­del­be­ding­te Gesund­heits­ri­si­ko dar­stel­len31, ist ein poli­tik­feld­über­grei­fen­der Ansatz not­wen­dig, um die Ver­sor­gung im Kri­sen­fall bedarfs­ge­recht sicher­zu­stel­len und die Resi­li­enz des Gesund­heits­sys­tems zu stär­ken.

Her­aus­for­de­run­gen für die Steue­rung pla­ne­ta­rer Gesund­heit außer­halb des Gesund­heits­sys­tems

Um pla­ne­ta­re Gesund­heit zu errei­chen, sind neue For­men poli­ti­scher Steue­rung und Gestal­tung not­wen­dig, die nicht nur die Gesund­heits­po­li­tik umfas­sen. Da die größ­ten Gesund­heits­ge­win­ne und ‑ver­lus­te durch struk­tu­rel­le Deter­mi­nan­ten bedingt und damit unab­hän­gig von der Gesund­heits­ver­sor­gung sind32, braucht es neue For­men der poli­ti­schen Steue­rung (Gover­nan­ce) in ande­ren Poli­tik­fel­dern für pla­ne­ta­re Gesund­heit. Gesund­heits­go­ver­nan­ce inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen beschreibt alle insti­tu­tio­na­li­sier­ten For­men der sozia­len Koor­di­na­ti­on, die dar­auf abzie­len, ver­bind­li­che Regeln zur Sicher­stel­lung von Gesund­heit und Wohl­be­fin­den zu erar­bei­ten und umzu­set­zen oder kol­lek­ti­ve Güter zum Woh­le der Gesell­schaft bereit­zu­stel­len, ohne öko­lo­gi­sche Belas­tungs­gren­zen zu über­schrei­ten (ange­lehnt an33). Eine Poli­tik, die pla­ne­ta­re Gesund­heit zum Ziel hat, zeich­net sich durch Sys­tem­den­ken und die Berück­sich­ti­gung von Pfad­ab­hän­gig­kei­ten aus; auch um die gesund­heits­schäd­li­chen Aus­wir­kun­gen ver­gan­ge­ner poli­ti­scher Ent­schei­dun­gen zu adres­sie­ren. Um die Trans­for­ma­ti­on des deut­schen Gesund­heits­sys­tems vor­an­zu­brin­gen, ist der Umbau wei­te­rer Berei­che, ins­be­son­de­re des Ener­gie­sys­tems, unab­ding­bar. Die Trans­for­ma­ti­on des Ener­gie­sys­tems hät­te weit­rei­chen­de posi­ti­ve Kas­ka­den­ef­fek­te in ande­re Poli­tik­be­rei­che und wür­de gleich­zei­tig zu einer signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on der Krank­heits­last, bei­spiels­wei­se durch Luft­ver­schmut­zung bei­tra­gen. Die WHO schätzt, dass Luft­ver­schmut­zung in Euro­pa etwa 33% neu­er Fäl­le kind­li­chen Asth­mas, 17% aller Lun­gen­krebs­fäl­le, 12% aller Herz­in­fark­te sowie 11% aller Schlag­an­fäl­le bedingt.34 Gleich­zei­tig ist die Nut­zung fos­si­ler Brenn­stof­fe der größ­te Trei­ber der Kli­ma­kri­se.35

Die­ses Bei­spiel ver­an­schau­licht die Ver­flech­tung ein­zel­ner Sek­to­ren und ver­deut­licht, wie sich deren Umbau direkt und indi­rekt posi­tiv auf Gesund­heit aus­wir­ken wür­de. So ist die Nut­zung erneu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger nicht nur gut für das Kli­ma, son­dern ver­spricht soge­nann­te Co- Bene­fits für die Bevöl­ke­rungs­ge­sund­heit.36 Rele­vant für eine zukünf­ti­ge Prä­ven­ti­ons­po­li­tik wird es daher sein, Co-Bene­fit-Poli­ti­ken gezielt zu ent­wi­ckeln und Aus­wir­kun­gen und Kos­ten ande­rer Poli­tik­be­rei­che zu Las­ten der Gesund­heit ein­zu­prei­sen. In der Ver­kehrs­po­li­tik könn­te bei­spiels­wei­se eine Ein­prei­sung der gesund­heit­li­chen Fol­ge­kos­ten von Umwelt- und Luft­ver­schmut­zung, Lärm­be­las­tung sowie Treib­haus­gas­emis­sio­nen die Trans­for­ma­ti­on die­ses Sek­tors beschleu­ni­gen. Die glo­ba­le Ver­net­zung und wech­sel­sei­ti­gen Abhän­gig­kei­ten von Län­dern und Regio­nen, eben­so wie die glo­ba­le Natur der pla­ne­ta­ren Kri­sen zei­gen, dass die strik­te Unter­schei­dung zwi­schen Außen- bzw. Ent­wick­lungs- und Innen­po­li­tik hin­sicht­lich der Steue­rung pla­ne­ta­rer Gesund­heit obso­let ist. Aus Gesund­heits­per­spek­ti­ve ist die Umset­zung des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens eine essen­ti­el­le Maß­nah­me zur welt­wei­ten För­de­rung der Gesund­heit.37 Um das Abkom­men, sowie wei­te­re inter­na­tio­na­le Über­ein­künf­te hin­sicht­lich der ande­ren pla­ne­ta­ren Gren­zen ein­zu­hal­ten, muss auch die his­to­ri­sche Ver­ant­wor­tung von Staa­ten für die pla­ne­ta­ren Kri­sen aner­kannt und die Anpas­sungs- und Umwelt­schutz­maß­nah­men ent­spre­chen­den finan­ziert, sowie ein soli­da­ri­scher Umgang mit Schä­den und Ver­lus­ten gefun­den wer­den.38,39 Für die Ana­ly­se der glo­ba­len Gesund­heits­go­ver­nan­ce inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen ist ent­schei­dend, wer mit wel­chen Res­sour­cen und in wel­chen Macht­kon­stel­la­tio­nen am Tisch sitzt und wer nicht. Staa­ten des Glo­ba­len Nor­dens und des Glo­ba­len Südens , ihre Zivil­ge­sell­schaf­ten, Wis­sen­schaft sowie (trans­na­tio­na­le) Unter­neh­men kön­nen gemein­sam die not­wen­di­ge Trans­for­ma­ti­on aus­ge­stal­ten, beschleu­ni­gen oder gezielt aus­brem­sen. Wel­che Gover­nan­ce-For­men und wel­che Zusam­men­ar­beit auf wel­chen Ebe­nen für pla­ne­ta­re Gesund­heit hilf­reich und not­wen­dig sind, ist bis­her noch nicht aus­rei­chend beschrie­ben.40

Offe­ne Fra­gen für Gesund­heits­ak­teu­re, Wis­sen­schaf­ten und Poli­tik

Um ein resi­li­en­tes, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges, zugäng­li­ches, umwelt­freund­li­ches und finan­zier­ba­res Gesund­heits­sys­tem für alle und für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen in einem gemein­wohl­ori­en­tier­ten, gesund­heits­för­dern­den und prä­ven­ti­ven Rah­men sicher­zu­stel­len, bedarf es der Beant­wor­tung fol­gen­der Fra­gen:

  1. Agen­da-Set­ting
    Wie kann pla­ne­ta­re Gesund­heit als Zukunfts­vi­si­on lang­fris­tig und wir­kungs­voll auf der natio­na­len und inter­na­tio­na­len poli­ti­schen Agen­da gesetzt und gehal­ten wer­den?
  2. Kri­sen­prä­ven­ti­on und ‑vor­be­rei­tung
    Wie kön­nen öko­lo­gi­sche und sozia­le Risi­ken für die Gesund­heit aktu­el­ler und zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen redu­ziert wer­den und was kann dafür aus ande­ren Poli­tik­fel­dern und aus ande­ren Län­dern gelernt wer­den?
  3. Gover­nan­ce
    Wel­che neu­en Steuerungsformen,Re-formen, Insti­tu­tio­nen, Struk­tu­ren und Anrei­ze braucht eine Prä­ven­ti­ons­po­li­tik und eine gemein­wohl­ori­en­tier­te Ver­sor­gungs­wirt­schaft, die auf Gesund­heit inner­halb pla­ne­ta­rer Gren­zen abzielt?
  4. Part­ner­schaf­ten
    Wel­che Art von Part­ner­schaf­ten sind für pla­ne­ta­re Gesund­heit not­wen­dig und wie wer­den Inter­es­sen­kon­flik­te zwi­schen Akteu­ren, die die Trans­for­ma­ti­on zu pla­ne­ta­rer Gesund­heit behin­dern oder gar blo­ckie­ren, aus­ge­han­delt?
  5. Gerech­tig­keit
    Wie kön­nen gesund­heit­li­che Chan­cen- und Umwelt­ge­rech­tig­keit gemein­sam in (gesundheits-)politischen Ent­schei­dun­gen berück­sich­tigt wer­den?
  6. Par­ti­zi­pa­ti­on
    Wie kön­nen die Per­spek­ti­ven von Gesundheitsakteur:innen und von den­je­ni­gen, die durch die Aus­wir­kun­gen des Nicht­ein­hal­tens der öko­lo­gi­schen und sozia­len Gren­zen am meis­ten betrof­fen sind, in poli­ti­schen Pro­zes­sen stär­ker berück­sich­tigt wer­den?
  7. Kom­mu­ni­ka­ti­on
    Wel­che Form der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on, der ‑trans­la­ti­on und ‑pro­duk­ti­on braucht es, um die Trans­for­ma­ti­on für Gesund­heit in pla­ne­ta­ren Gren­zen wir­kungs­voll zu beschleu­ni­gen?

Lite­ra­tur

  1. Max Roser, Este­ban Ortiz-Ospi­na, and Han­nah Rit­chie. „Life Expec­tancy“. 2013 [cited 2022 June 8]; Available from: https://ourworldindata.org/life-expectancy.
  2. Max Roser and Han­nah Rit­chie. „Hun­ger and Under­nou­rish­ment“. 2019 [cited 2022 June 8]; Available from: https://ourworldindata.org/hunger-and-undernourishment.
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