Am 9. März ging unsere Gesprächsreihe Planetary Health Dialogues in die dritte Runde. Gemeinsam mit ihren Gästen Prof. Dr. Ferdinand M. Gerlach, bis Ende Januar 2023 Vorsitzender des Sachverständigenrats (SVR) Gesundheit und Pflege, und Dr. Kirsten Kappert-Gonther, MdB und stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, nahm CPHP-Direktorin Maike Voss „Resilienz im Gesundheitswesen“ in den Blick. Zu den zentralen Punkten der Diskussion gehörte entsprechend die Frage, welchen politischen Maßnahmen es bedarf, um unser Gesundheitssystem so aufzustellen, dass es bereits akuten und noch drohenden Notfällen standhalten kann. Die Aufzeichnung ist jetzt zum Nachschauen verfügbar.

Ausgangspunkt der Diskussion war das jüngst vorgelegte gleichnamige Gutachten des SVR, welches explizit die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf Gesundheit und  Gesundheitsversorgung betont. Für die Folgen aktueller Krisen, wie dem Angriffskrieg auf die Ukraine, Energieknappheit, Hitzewellen, Waldbrände und Hochwasser, sei „unser Gesundheitssystem weiterhin nicht gut gewappnet“, berichtete Gerlach. Die Herausforderung läge vor allem im Datendefizit und in der Umsetzung; letzteres führte er unter anderem auf die schwierigen Abstimmungsprozesse zwischen Bund, Ländern und Kommunen im Gesundheitsbereich zurück. Trotz teilweise enormer finanzieller Aufwendungen käme man deswegen nur zu bescheidenen Ergebnissen, beispielsweise in der Vorbereitung auf Hitzewellen. Insgesamt sei es notwendig, das Gesundheitssystem strukturell so zu stärken und krisenfest aufzustellen, dass es im Sinne eines „all hazards approach“ in der Lage ist auf Herausforderungen aller Art zu reagieren.

Dr. Kirsten Kappert-Gonther betonte, dass in weiten Teilen der Gesellschaft aber auch in der Politik die Gefahren der Klimakrise für die menschliche Gesundheit oft noch unklar seien. Dass das Gutachten des SVR dies hervorhebt und fokussiert, nannte sie „richtungsweisend“. Die Erkenntnisse hieraus würden der Politik neuen Rückenwind geben.

Eine gute Zusammenfassung der Diskussion hat das Deutsche Ärzteblatt veröffentlicht.

Aufzeichnung