Stel­lung­nah­me des Cent­re for Pla­ne­ta­ry Health Poli­cy an die Enquete-Kom­mis­si­on II

Kri­sen- und Not­fall­ma­nage­ment im Kon­text von Kli­ma­wan­del (Gesund­heits­sys­tem)

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Das Cent­re for Pla­ne­ta­ry Health Poli­cy (CPHP) bedankt sich für die Mög­lich­keit der Stel­lung­nah­me an die Enquete-Kom­mis­si­on II „Kri­sen- und Not­fall­ma­nage­ment – durch die Leh­ren der Ver­gan­gen­heit die Zukunft sicher gestal­ten“ (Druck­sa­che 18/4346).

Beant­wor­tung des Fra­gen­ka­ta­logs

Die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf die Gesund­heit der Bevöl­ke­rung und das Gesund­heits­sys­tem sind in den letz­ten Jah­ren in den Fokus von vie­len Wissenschaftler:innen, Ver­bän­den, Gre­mi­en und Dienst­leis­tern im Gesund­heits- und Pfle­ge­sek­tor genom­men wor­den. In die­ser Stel­lung­nah­me wer­den wir uns auf Kern­punk­te zu den im Fra­ge­ka­ta­log der Enquete Kom­mis­si­on II ent­hal­te­nen Fra­gen äußern und ver­wei­sen für detail­lier­te­re Infor­ma­tio­nen auf die refe­ren­zier­ten Quel­len.

Hit­ze: In Nord­rhein-West­pha­len wur­den zwi­schen 1991–2020 durch­schnitt­lich 36 Som­mer­ta­ge (Tages­höchst­tem­pe­ra­tur über­schrei­tet 25 °C) sowie 8 hei­ße Tage (Tages­höchst­tem­pe­ra­tur über­schrei­tet 30 °C) ver­zeich­net, was einem Anstieg von 12 Som­mer­ta­gen und 4 hei­ßen Tagen im Ver­gleich zu 1891–1920 entspricht.1 Durch den Kli­ma­wan­del ist mit einem wei­te­ren Tem­pe­ra­tur­an­stieg und damit häu­fi­ge­ren, län­ge­ren und inten­si­ve­ren Hit­ze­wel­len zu rechnen.2 Die­se zuneh­men­den Hit­ze­pe­ri­oden stel­len in Deutsch­land­weit eine beson­ders gro­ße Gesund­heits­ge­fahr dar, wobei beson­ders älte­re Men­schen, Vor­er­krank­te, Schwan­ge­re, Säug­lin­ge und Klein­kin­der, Men­schen, die im Frei­en arbei­ten oder inten­siv Sport trei­ben, Men­schen mit kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Beein­träch­ti­gun­gen, sozi­al-öko­no­misch schlech­ter­ge­stell­te sowie obdach­lo­se Per­so­nen beson­ders gefähr­det sind. 3 Laut Robert Koch-Insti­tut (RKI) gab es 2018 etwa 8.300 hit­ze­be­ding­te Ster­be­fäl­le, im Jahr 2019 rund 6.900 und im Jahr 2020 etwa 3.600.4 Meh­re­re Fak­to­ren beein­flus­sen die hit­ze­be­ding­te Sterb­lich­keit: Inten­si­tät und Dau­er von Hit­ze­pe­ri­oden, Luft­feuch­tig­keit, die Grö­ße beson­ders vul­nerabler Bevöl­ke­rungs­grup­pen wie z.B. Hoch­alt­ri­ge und Vor­er­krank­te, sowie die Umset­zung von wir­kungs­vol­len Hitzeschutzmaßnahmen.5 Auch regio­na­le Unter­schie­de spie­len eine bedeu­ten­de Rol­le, ins­be­son­de­re in dicht­be­bau­ten Städ­ten, wo soge­nann­te „Wär­me­inseln“ vor allem nachts die Abküh­lung abschwä­chen und damit für Stadtbewohner:innen das Risi­ko von Tro­pen­näch­ten (Tem­pe­ra­tur sinkt nicht unter 20 °C) erhöht – ein Aspekt, der für die Metro­pol­re­gi­on Rhein­land beson­ders rele­vant ist. Im Som­mer 2018 wur­den z.B. an der Mess­stel­le Aachen Wil­helm­stra­ße 17 und an der Mess­stel­le Köln Turi­ner Stra­ße sogar 37 Tro­pen­näch­te erfasst.6 Laut Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len (LANUV) ist anzu­neh­men, dass 2050 14,3 Mil­lio­nen Men­schen (80% der Einwohner:innen) in Nord­rhein West­fa­len von einer ungüns­ti­gen oder sehr ungüns­ti­gen ther­mi­schen Situa­ti­on betrof­fen sein könn­ten.7

Hit­ze kann eine Viel­zahl an gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen haben, wie z.B:8

  • Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen: erhöh­tes Risi­ko für Herz­in­fark­te, Herz­in­suf­fi­zi­enz und Schlag­an­fäl­le ins­be­son­de­re bei Men­schen mit bestehen­den Herz-Kreis­lauf Erkran­kun­gen und hoch­alt­ri­gen Per­so­nen. Bei Hit­ze ver­stärkt sich die Wir­kung von Diure­ti­ka (harn­trei­ben­de und blut­druck­sen­ken­de Medi­ka­men­te) auf die Blut­druck­sen­kung und kann zu Aus­trock­nung, Nie­ren­ver­sa­gen und gefähr­li­chen Elek­tro­ly­ten­t­glei­sun­gen füh­ren. Gefähr­li­che Blut­druck­ab­fäl­le kön­nen bei Hit­ze auch eine Neben­wir­kung von Anti­an­gi­no­sa (Koro­nar­the­ra­peu­ti­ka) sein. Beta­blo­cker kön­nen die Erwei­te­rung der Blut­ge­fä­ße und damit die Hit­ze­ab­lei­tung ver­rin­gern.
  • Atem­wegs­er­kran­kun­gen: erhöh­tes Risi­ko für Lun­gen­öde­me, aku­tem Atem­not­syn­drom, u.a. ins­be­son­de­re für Men­schen mit chro­ni­schen Atem­wegs­er­kran­kun­gen. Ver­kehrs­be­ding­te Luft­ver­schmut­zung hat mit Hit­ze einen gefähr­li­chen zusätz­li­chen Effekt, was ins­be­son­de­re für Men­schen in Groß­städ­ten ein Risi­ko dar­stellt.
  • Meta­bo­li­sche Erkran­kun­gen: erhöh­tes Risi­ko für eine Gerinn­sel­bil­dung für Men­schen mit Dia­be­tes. Die Ein­nah­me von Insu­lin kann bei Hit­ze schnel­ler zur Unter­zu­cke­rung füh­ren. Nie­ren­er­kran­kun­gen: Durch Dehy­drie­rung kann es zu Nie­ren­schä­di­gun­gen kom­men.
  • Aus­wir­kun­gen auf Schwan­ge­re: erhöh­tes Risi­ko für Früh- und Tot­ge­bur­ten und ein gerin­ge­res Geburts­ge­wicht.
  • Schmer­zen: Die Ein­nah­me von Schmerz­mit­teln ist bei Hit­ze mit einem höhe­ren Risi­ko für Nie­ren­ver­sa­gen und Blut­druck­ent­glei­sun­gen asso­zi­iert. Bei Opiaten/Opioiden besteht die Gefahr der Akku­mu­la­ti­on bzw. der ver­stärk­ten Wirk­stoff­frei­set­zung, was kogni­ti­ve Beein­träch­ti­gun­gen oder Atem­de­pres­si­on bewir­ken kann.
  • Psy­chi­sche Erkran­kun­gen: Eini­ge Psy­cho­phar­ma­ka und Anti­de­pres­si­va hem­men die zen­tra­le Tem­pe­ra­tur­re­gu­lie­rung des Kör­pers mit Fol­gen wie ver­rin­ger­tem Schwit­zen, Kogni­ti­ons­ein­schrän­kun­gen, Blut­druck­ab­fäl­len und Blut­druck­kri­sen.
  • Neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kun­gen: Die Ein­nah­me von Anti­epi­lep­ti­ka kann bei Hit­ze eine Beein­träch­ti­gung der kogni­ti­ven Wach­sam­keit und einer Ver­stär­kung von Elek­tro­ly­ten­t­glei­sun­gen bewir­ken.
Abbil­dung 1: Wie Hit­ze die Gesund­heit beein­träch­ti­gen kann9

Im NRW-Gesund­heits­sur­vey 2022 des Lan­des­ge­sund­heits­zen­trums Nord­rhein-West­fa­len mit dem Schwer­punkt Kli­ma & Gesund­heit, berich­te­ten die Befrag­te mit abstei­gen­der Häu­fig­keit fol­gen­de gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gung bei anhal­ten­der Hit­ze:

  • Schlaf­stö­run­gen
  • Erschöp­fung und Schwä­che­ge­fühl
  • Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten
  • Kreis­lauf­pro­ble­me
  • Kopf­schmer­zen
  • Tro­cke­ne Haut oder Schleim­häu­te
  • Stim­mungs­schwan­kun­gen
  • Unru­he

Frau­en berich­te­ten häu­fi­ger Beschwer­den als Män­ner, Men­schen mit nied­ri­ge­ren sozia­len Sta­tus mehr als Men­schen mit hohen sozia­len Sta­tus und die Alters­grup­pe der 60- bis 69 Jäh­ri­gen mehr als ande­re Alters­grup­pen. Ins­ge­samt bezeich­ne­ten 19% der Befrag­ten die Hit­ze­be­las­tung in ihren Wohn­räu­men als belas­tend, bei Bewohner:innen von Dach­ge­schoss­woh­nun­gen waren es sogar 48% und sie waren deut­lich häu­fi­ger von den oben genann­ten gesund­heit­li­chen Pro­ble­men betroffen.10 Dies unter­streicht, dass der Gesund­heits­zu­stand und die Aus­wir­kun­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen ent­schei­dend von der Lebens­um­ge­bung, ein­schließ­lich dem Wohn­raum, Arbeits­kon­text, Sor­ge­ar­beit, sozia­lem Umfeld, Zugang zu Mobi­li­tät, Erho­lungs­räu­men und Grün­flä­chen und wei­te­ren Deter­mi­nan­ten von Gesund­heit abhän­gen (vgl. Abbil­dung 2).

Abbil­dung 2: Deter­mi­nan­ten von Gesund­heit (eige­ne Dar­stel­lung)

Ande­re Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se:

Durch den anthro­po­ge­nen Kli­ma­wan­del erhöht sich in Deutsch­land die Wahr­schein­lich­keit für Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se wie Über­schwem­mungs­er­eig­nis­se, Stür­me, Dür­ren und Brän­de, wobei es regio­na­le Unter­schie­de bei­spiels­wei­se in Bezug auf die Zu- oder Abnah­me von Tro­cken­ta­gen in Fol­ge der Kli­ma­ver­än­de­run­gen gibt. In Nord­rhein-West­fa­len wur­den im Zeit­raum 1989–2018 im jähr­li­chen Mit­tel 3 Stark­re­gen­er­eig­nis­se der Dau­er­stu­fe 60 Minu­ten regis­triert, was einem Ereig­nis mehr als in der Peri­ode 1961–1990 dar­stellt.11

Die gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen sind kom­plex und hän­gen nicht allein von den Ereig­nis­sen selbst ab. Die Aus­wir­kun­gen ver­grö­ßern sich z.B. wenn die Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se auf vul­nerable Grup­pen (Kin­der, älte­re Men­schen, Men­schen mit kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen, Men­schen mit gerin­ge­rem sozio­öko­no­mi­schen Sta­tus) oder Struk­tu­ren tref­fen (z.B. bei feh­len­der Vor­be­rei­tung und Früh­erken­nung des Extrem­wet­ter­er­eig­nis­ses), wenn meh­re­re Extrem­ereig­nis­se gleich­zei­tig auf­tre­ten, sie auf ver­stär­ken­de Fak­to­ren tref­fen oder Wech­sel­wir­kun­gen durch ver­bun­de­ne Sys­te­me nicht linea­re Kas­ka­den­ef­fek­te her­vor­ru­fen.12

Gene­rell kann zwi­schen direk­ten Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit (z.B. Ertrin­ken, Ver­let­zun­gen) und indi­rek­ten Aus­wir­kun­gen (z.B. durch Aus­fäl­le im Gesund­heits­sys­tem oder der kri­ti­schen Infra­struk­tur) unter­schie­den wie Abbil­dung 3 dar­stellt.

Abbil­dung 3: Risi­ko­ka­ska­den, die durch Über­schwem­mun­gen, Stark­re­gen und Stür­me aus­ge­löst wer­den kön­nen. Pfei­le kenn­zeich­nen mög­li­che kau­sa­le Zusam­men­hän­ge zwi­schen Risi­ken, ver­stär­ken­den Fak­to­ren und gesund­heit­li­chen Fol­gen, Quel­le: RKI Sach­stands­be­richt Kli­ma­wan­del und Gesund­heit 202313

Eine Aus­wer­tung von sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Abrech­nungs­da­ten des BKK Lan­des­ver­bands Nord­west (BKK-LV NW) lie­fert fol­gen­de Erkennt­nis­se zu den Aus­wir­kun­gen des Ahrtal-Hoch­was­sers 2021 auf die loka­le Bevöl­ke­rung:14

  • Es gab eine deut­li­che Zunah­me von psy­chi­schen Stö­run­gen (z.B. emo­tio­na­len Stö­run­gen des Kin­des­al­ters, Reak­tio­nen auf schwe­re Belas­tun­gen und Anpas­sungs­stö­run­gen, Miss­brauch von Opio­iden), Ver­let­zun­gen, Ober­schen­kel­brü­chen, Fie­ber sons­ti­ger und unbe­kann­ter Ursa­che, Kom­pli­ka­tio­nen bei chir­ur­gi­schen Ein­grif­fen und medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen sowie spe­zi­el­le Ver­fah­ren zur Unter­su­chung auf infek­tiö­se und para­si­tä­re Krank­hei­ten.
  • Über­tra­ge­ne Schwan­ger­schaf­ten (mehr als zwei Wochen über den Geburts­ter­min hin­aus) und Kai­ser­schnit­te wur­den eben­falls deut­li­cher häu­fi­ger abge­rech­net als im Ver­gleichs­jahr sowie dem Rest Deutsch­lands.
  • Sta­tio­nä­re Leis­tun­gen wur­den nach dem Hoch­was­ser deut­lich mehr in Anspruch genom­men als im Ver­gleichs­zeit­raum, vor allem in Bezug auf mit dem Hoch­was­ser ver­bun­de­ne Sym­pto­ma­ti­ken.
  • Ambu­lan­te Leis­tun­gen, vor allem All­ge­mein­un­ter­su­chun­gen und Abklä­run­gen ohne Dia­gno­se, wur­den nach dem Hoch­was­ser deut­lich weni­ger abge­rech­net, was ver­mut­lich dar­auf zurück­zu­füh­ren ist, dass Men­schen sol­che Ter­mi­ne abge­sagt oder ver­scho­ben haben. Die Beschä­di­gung vie­ler Pra­xen und medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren sowie Stra­ßen in der Umge­bung stell­ten zusätz­li­che Hür­den für die ambu­lan­te Ver­sor­gung dar.

Die psy­chi­schen Fol­gen des oft trau­ma­ti­schen Erleb­nis­ses einer Über­schwem­mung, eines schwe­ren Sturm­ereig­nis­ses oder eines Bran­des, aber auch der damit ein­her­ge­hen­de mate­ri­el­le Ver­lus­te und des oft lang­wie­ri­gen Wie­der­auf­baus sind auch im Sach­stands­be­richt des RKI doku­men­tiert.15

Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se kön­nen, z.B. durch eine mikro­biel­le Ver­un­rei­ni­gung von Was­ser nach Stark­re­gen, das Auf­tre­ten von Infek­ti­ons­krank­hei­ten beeinflussen.16 Auch ande­re Schad­stof­fe (z.B. per­sis­ten­te orga­ni­sche Spu­ren­stof­fe, Schwer­me­tal­le, Pes­ti­zi­de, Radio­nu­kli­de und Kei­me aus Sedi­men­ten und belas­te­ten Böden kön­nen bei Über­schwem­mun­gen in Gewäs­ser gelan­gen und bei Kon­takt gesund­heits­ge­fähr­dend wir­ken.17

Der Mas­ter­plan Umwelt und Gesund­heit (MPUG) NRW beinhal­te­te bereits vie­le Aspek­te der gesund­heit­li­chen Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del und ande­re Umwelt­ver­än­de­run­gen ins­be­son­de­re unter Berück­sich­ti­gung von Umwelt­ge­rech­tig­keits­aspek­ten.18 Dabei ist die inte­grier­te Berichterstattung19 der Berei­che Umwelt, Gesund­heit und Sozia­les posi­tiv her­vor­zu­he­ben und soll­te in der Eva­lu­ie­rung von Maß­nah­men eine zen­tra­le Rol­le spie­len. Nord­rhein-West­fa­len hat 2021 als ers­tes Bun­des­land ein Kli­ma­an­pas­sungs­ge­setz ver­ab­schie­det.20 In § 3 Kli­ma­an­pas­sungs­zie­le wird „die Gesund­heit der oder des Ein­zel­nen und der All­ge­mein­heit“ genannt. Das Gesetz ent­hält dar­über hin­aus kei­ne expli­zi­ten Details zu Gesund­heit und Pfle­ge. Die­se soll­ten in der sich der­zeit in Arbeit befind­li­chen Kli­ma­an­pas­sungs­stra­te­gie ent­hal­ten sein. Die Kran­ken­haus­ge­sell­schaft Nord­rhein-West­fa­len hat mit Gut­ach­ten und Kon­zep­ten für den Weg zu kli­ma­neu­tra­len Kran­ken­häu­sern in den letz­ten Jah­ren sowohl in Nord­rhein West­fa­len als auch bun­des­weit und als Impuls­ge­ber für ande­re Bun­des­län­der ange­sto­ßen.21

Die Kom­mu­nal­be­ra­tung Kli­ma­fol­gen­an­pas­sung NRW des LANUV22 sowie das Lan­des­zen­trum Gesund­heit23 stel­len bereits eini­ge Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung, die vor allem in Bezug auf Gesund­heit und Pfle­ge aller­dings noch aus­ge­baut wer­den soll­ten (was unse­ren Infor­ma­tio­nen nach auch geplant ist).

Die Arbeits­hil­fe kom­mu­na­les Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment des Minis­te­ri­ums für Umwelt, Land­wirt­schaft, Natur- und Ver­brau­cher­schutz beinhal­tet u.a. Emp­feh­lun­gen zur Risi­ko­ana­ly­se and zur Infor­ma­ti­ons­vor­sor­ge von ver­schie­de­nen Ziel­grup­pen.24

Für eine aus­führ­li­che Beant­wor­tung die­ser Fra­ge ver­wei­sen wir auf die Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung auf die Gro­ße Anfra­ge 12 der Frak­ti­on der SPD (Druck­sa­che 18/5664) „Kli­ma­ge­sund­heit in NRW: Wie gut sind wir für die kom­men­den Jahr­zehn­te vor­be­rei­tet?“

Es ist kaum mög­lich, den Bedarf an medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung bei Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen vor­aus­zu­sa­gen, da vie­le Varia­blen die Inten­si­tät und die Aus­wir­kun­gen der Ereig­nis­se beein­flus­sen. Es soll­te aber betont wer­den, dass vie­le Bedar­fe durch Prä­ven­ti­on und Früh­in­ter­ven­tio­nen ver­mie­den oder redu­ziert wer­den kön­nen. Z.B:

  • Hit­ze­prä­ven­ti­ons­maß­nah­men ins­be­son­de­re im Hin­blick auf vul­nerable Grup­pen: Beschat­tung von Spiel­plät­zen und Hal­te­stel­len, zusätz­li­che Sitz­ge­le­gen­hei­ten im öffent­li­chen Raum im Schat­ten, mehr Stadt­grün zur Ver­min­de­rung von Wär­me­inseln, Trink­was­ser­spen­der, Ein­rich­tung von öffent­li­chen kli­ma­ti­sier­ten Räu­men.25
  • Ein­bin­dung von Hit­ze­schutz­maß­nah­men in das Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ments und in den Arbeits­schutz (u.a. Hit­ze­ak­ti­ons­plan, kla­re Auf­ga­ben und Ver­ant­wort­lich­kei­ten bei Hit­ze­war­nun­gen des Deut­schen Wet­ter­diens­tes, Schutz­maß­nah­men für beson­ders vul­nerable Beschäf­tig­te, Schu­lung von Arbeitnehmer:innen).26
  • Infor­ma­tio­nen zum Hit­ze­schutz für vul­nerable Grup­pen für Betrof­fe­ne, Ange­hö­ri­ge und Pfle­gen­de durch Hausärzt:innen, Apo­the­ken und Pfle­ge­diens­te sowie War­nung vor Hit­ze­wel­len per SMS, ehren­amt­li­che Trinkpat:innen, Ein­rich­tung eines Hit­ze­te­le­fons.27
  • Umfas­sen­de Hin­wei­se für die Stär­kung der Bevöl­ke­rungs­ge­sund­heit und damit deren Resi­li­enz in Kri­sen- und Kata­stro­phen­si­tua­tio­nen ist dem Leit­fa­den Gesun­de Stadt des Lan­des­ge­sund­heits­zen­trums Nord­rhein-West­fa­len zu ent­neh­men.28
  • Gemein­sa­me Übun­gen und Bereit­sschafts­pla­nung der Blau­licht­be­ru­fe in Ver­bin­dung mit dem öffent­li­chen Gesund­heits­dienst und der ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Ver­sor­gung zur Kri­sen­vor­be­rei­tung vor und in Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen.

Kri­sen- und Kata­stro­phen­prä­ven­ti­ons­maß­nah­men soll­ten in der Berech­nung der Per­so­nal­schlüs­sel und der Anwen­dung von Per­so­nal­be­mes­sungs­in­stru­men­ten nach § 113c Sozi­al­ge­setz­buch XI berück­sich­tigt wer­den und spe­zi­ell aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal in Gesund­heits- und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen für die Koor­di­na­ti­on in Kri­sen- und Kata­stro­phen­si­tua­tio­nen man­da­tiert wer­den.29 Aller­dings tref­fen Hit­ze­pe­ri­oden und ande­re Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se auf ein ohne­hin ange­spann­tes Gesund­heits- und Pfle­ge­sys­tem, vor allem in Hin­blick auf den zuneh­men­den Fach­kräf­te­man­gel:

  • In einer Umfra­ge der Pfle­ge­kam­mer NRW gaben 64% der Befrag­ten, die in der sta­tio­nä­ren Alten­pfle­ge beschäf­tigt sind, an, dass sie „oft“ oder „sehr oft“ unge­plant bei der Arbeit ein­sprin­gen müs­sen. Auch etwa die Hälf­te der Befrag­ten, die im Kran­ken­haus oder in der ambu­lan­ten Pfle­ge tätig sind, gaben dies an.30 Die­se Ergeb­nis­se wei­sen auf eine star­ke Arbeits­be­las­tung und enge Per­so­nal­de­cke hin. Zusätz­li­che Per­so­nal­aus­fäl­le durch gesund­heit­li­che Fol­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen könn­ten so schnell zu einer kri­ti­schen Per­so­nal­si­tua­ti­on füh­ren, vor allem, wenn sie mit stei­gen­den Bedar­fen der zu Pfle­gen­den durch die Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se zusam­men­tref­fen.
  • Wie in Fra­ge 2) beschrie­ben, tre­ten psy­chi­sche Stö­run­gen nach Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen häu­fig auf. Kin­der und Jugend­li­che sind für die­se aku­ten psy­chi­schen Belas­tun­gen, aber auch die lang­fris­ti­gen Bedro­hun­gen ihrer Lebens­grund­la­gen durch den Kli­ma­wan­del beson­ders sen­si­bel.31 Gleich­zei­tig ist bereits jetzt die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung in Deutsch­land unzu­rei­chend und zeigt sich in oft lan­gen War­te­zei­ten.32 Die Psy­cho­the­ra­peu­ten­kam­mer NRW weist dar­auf hin, dass die Zahl der Anfra­gen im Zuge der Covid-19-Pan­de­mie stark gestie­gen waren, dass aber auch eine psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Unter­stüt­zung für die Opfer und die ehren­amt­li­chen Spon­tan­hel­fen­de der Flut­ka­ta­stro­phe 2021 benö­tigt wer­den könn­te.33 Auch hier tref­fen stei­gen­de Bedar­fe durch uner­war­te­te Kri­sen auf ein bereits über­las­te­tes Sys­tem.
  • Die Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen in NRW rech­nen in ihrer Pro­gno­se für das Jahr 2033 mit einem „erheb­li­chen Rück­gang des Ver­sor­gungs­an­ge­bots“ durch Hausärzt:innen, wovon länd­li­che und struk­tur­schwa­che Gebie­te beson­ders betrof­fen sein wür­den.34
  • Auch im ÖGD gibt es einen Man­gel an Fachärzt:innen, der durch feh­len­den Nach­wuchs und eine Über­al­te­rung in die­sem Fach­ge­biet immer wei­ter zunimmt. In den letz­ten 20 Jah­ren nahm die Zahl der im ÖGD täti­gen Fachärzt:innen um fast 30% ab.35 Posi­tiv ist, dass die im Pakt für den ÖGD fest­ge­leg­ten Per­so­nal­auf­wuchs­zie­le sowohl 2021 als auch 2022 erreicht und sogar über­trof­fen wur­den.36

Bei Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen ist zudem zu beden­ken, dass auch Pfle­ge- und Gesund­heits­ein­rich­tun­gen bzw. deren Infra­struk­tur beschä­digt wer­den kön­nen. So wur­den beim Ahrtal-Hoch­was­ser 2021 4 Kli­ni­ken, über 100 Arzt­pra­xen, mehr als 60 Apo­the­ken und zahl­rei­che Pfle­ge­ein­rich­tun­gen beschä­digt.37 Eine Über­las­tung der Ver­sor­gungs­ka­pa­zi­tät kann also auch zusätz­lich zu sowie in Wech­sel­wir­kung mit Stö­run­gen der Funk­tio­na­li­tät von Ein­rich­tun­gen ein­tre­ten.38

Der Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen betont in sei­nem Gut­ach­ten „Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen“ die Bedeu­tung von „Stra­te­gien für das Not­fall- und Kata­stro­phen­ri­si­ko­ma­nage­ment unter Berück­sich­ti­gung der aktu­el­len und wahr­schein­li­chen zukünf­ti­gen kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen, Stär­kung der Kapa­zi­tä­ten des Gesund­heits­sys­tems zur Bewäl­ti­gung von Risi­ken, Befä­hi­gung der Gemein­den zur wirk­sa­men Vor­beu­gung gegen und Reak­ti­on auf Gesund­heits­ri­si­ken, die durch Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se ent­ste­hen.“39

Eine Her­aus­for­de­rung besteht in den unter­schied­li­chen Zustän­dig­kei­ten. Grund­sätz­lich sind die Län­der für die Gefah­ren­ab­wehr und die Sicher­stel­lung der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung ver­ant­wort­lich. Für die ambu­lan­te Ver­sor­gung sind die Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen zustän­dig. Die Bewäl­ti­gung all­täg­li­cher Scha­dens­er­eig­nis­se liegt bei den Kom­mu­nen mit Unter­stüt­zung der loka­len Feu­er­weh­ren, der Ret­tungs­diens­te und dem Deut­schen Roten Kreuz, wäh­rend Bezirks­re­gie­rungs- und Lan­des­re­gie­run­gen für grö­ße­re Scha­dens- oder Kata­stro­phen­la­gen ver­ant­wort­lich sind. Kran­ken­haus­be­trei­ber müs­sen Not­fall­plä­ne für soge­nann­te Mas­sen­fäl­le von Ver­let­zen erstel­len, wel­che bei Mit­ar­bei­ten­den bekannt sein soll­ten.40

In der Covid-19-Pan­de­mie zeig­te sich, dass Pan­de­mie- und Not­fall­plä­ne von Bund, Län­dern, Kom­mu­nen und Ein­rich­tun­gen die Risi­ko- und Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on ver­nach­läs­sig­ten und es an Details bezüg­lich regio­na­ler sowie län­der­über­grei­fen­der Steue­rung von Ver­sor­gungs­ka­pa­zi­tä­ten man­gel­te. Die seit 2020 bestehen­de bun­des­wei­te Koor­di­na­ti­on von inten­siv­me­di­zi­ni­schen Kapa­zi­tä­ten durch das DIVI-Inten­siv­re­gis­ter41 und das Klee­blatt­kon­zept soll­ten auch in der Zukunft wei­ter­ge­führt und in zukünf­ti­gen Kri­sen­si­tua­tio­nen akti­viert wer­den kön­nen.42

Pro­ble­ma­tisch ist, dass ein leis­tungs­fä­hi­ges Not­fall­ma­nage­ment im dua­len Sys­tem der Kran­ken­haus­fi­nan­zie­rung nicht berück­sich­tigt wird, was in der ohne­hin ange­spann­ten Finanz­la­ge vie­ler Kli­ni­ken eine zusätz­li­che Bar­rie­re dar­stellt.43 Auch fehlt es oft an Res­sour­cen, um not­wen­di­ge Schu­lun­gen für Mit­ar­bei­ten­de zu Not­fall­plä­nen sowie rou­ti­ne­mä­ßi­ge Übun­gen – auch mit rele­van­ten exter­nen Akteu­ren — durch­zu­füh­ren.44 Es gibt kei­ne bun­des­ein­heit­li­che Kran­ken­haus­alarm- und Ein­satz­pla­nung (KAEP), aller­dings bemüht sich die Deut­sche Arbeits­ge­mein­schaft Kran­ken­haus Ein­satz­pla­nung um eine Annä­he­rung dar­an durch Infor­ma­ti­ons­aus­tausch, Bün­de­lung von Fach­wis­sen, Hil­fe bei der Erstel­lung von KAEP, der Erar­bei­tung eines bun­des­wei­ten Mus­ter­plans, der Erstel­lung eines Cur­ri­cu­lums für Risikomanager:innen in Kran­ken­häu­sern, die jähr­li­che Durch­füh­rung eines Sym­po­si­ums sowie die Zer­ti­fi­zie­rung der KAEP von Kli­ni­ken.45

Eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung, die eben­falls in der Covid-19-Pan­de­mie beson­ders deut­lich wur­de, ist die oft man­geln­de Inter­ope­ra­bi­li­tät und damit erschwer­ter Daten­aus­tausch im ÖGD. Der 2020 beschlos­se­ne Pakt für den ÖGD leg­te daher als ent­schei­den­des Ziel fest, „eine Inter­ope­ra­bi­li­tät über alle Ebe­nen hin­weg sicher­zu­stel­len und die für das Mel­de- und Berichts­we­sen erfor­der­li­chen Schnitt­stel­len und Sys­te­me zu defi­nie­ren, zu schaf­fen und die ent­spre­chen­den Stan­dards ein­zu­hal­ten.“46 2023 begann die Ent­wick­lung einer inter­ope­ra­blen Betriebs­platt­form für den ÖGD, wel­che eben­so wie das Pro­jekt zur IT Ziel­ar­chi­tek­tur in Abstim­mung von Bund und Län­dern die Digi­ta­li­sie­rung des ÖGD ver­bes­sern soll.47

Der För­der­auf­ruf des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len zur Kli­ma­wan­del­vor­sor­ge von Kom­mu­nen ist ein wich­ti­ger Schritt, um ins­be­son­de­re den Hit­ze­schutz kom­mu­nal zu ver­bes­sern. Die För­de­rung des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums für die Erar­bei­tung von Hit­ze­ak­ti­ons­plä­nen wur­de 2023 durch ein För­der­an­ge­bot für Dach- und Fas­sa­den­be­grü­nung sowie kli­ma­re­si­li­en­te Schu­len und Kitas ergänzt.48 Eva­lu­iert wer­den soll­te, wie vie­le Kom­mu­nen sich für die För­de­rung bewer­ben, wie die Mit­tel ein­ge­setzt und wel­che Maß­nah­men mit ihnen umge­setzt wer­den, auch um zu beur­tei­len, ob es wei­te­ren För­der­be­darf gibt. Wich­tig für die Wirk­sam­keit von kom­mu­na­len Hit­ze­ak­ti­ons­plä­nen ist u.a. die Ämter-über­grei­fen­de kla­re Ver­tei­lung von Ver­ant­wort­lich­kei­ten in Kom­mu­nal­ver­wal­tun­gen. Zudem schei­tert die Umset­zung von Hit­ze­ak­ti­ons­plä­nen oft­mals an feh­len­den finan­zi­el­len oder Per­so­nal­res­sour­cen.49

Eine ziel­grup­pen­ge­rech­te Anspra­che ist beson­ders wich­tig. Dabei spielt der Gesund­heits- und Pfle­ge­sek­tor eine zen­tra­le Rol­le:

  • Mediziner:innen soll­ten mit Ihren Patient:innen über spe­zi­fi­sche Risi­ken bei Hit­ze in Ver­bin­dung mit ihren Erkran­kung sowie ihren Medi­ka­men­ten spre­chen.
  • Apotheker:innen soll­ten Kund:innen auf die kor­rek­te Lage­rung von Medi­ka­men­ten bei Hit­ze sowie mög­li­che Neben­wir­kun­gen bei Hit­ze hin­wei­sen.
  • Pfle­ge­fach­per­so­nen kön­nen auf Hit­ze­schutz in den jewei­li­gen Umge­bun­gen ach­ten und den pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­so­nen und ihren Ange­hö­ri­gen prak­ti­sche Hin­wei­se für Hit­ze­schutz im All­tag in Anbe­tracht ihrer indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und Umge­bun­gen geben.
  • Infor­ma­ti­ons­ma­te­ria­li­en soll­ten mehr­spra­chig sowie in leich­ter Spra­che, z.B. in Form von Fly­ern in Arzt­pra­xen oder Apo­the­ken zur Ver­fü­gung gestellt wer­den.

Infor­ma­ti­ons­ma­te­ria­li­en für Beschäf­tig­te in ärzt­li­chen Pra­xen, sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen und der Pfle­ge von KLUG fin­den Sie hier: https://hitze.info/infomaterialien/. Infor­ma­ti­ons­ma­te­ria­li­en zu Infek­ti­ons­epi­de­mio­lo­gie und Zoo­no­sen (wel­che im Kon­text des Kli­ma­wan­dels rele­van­ter wer­den) wer­den vom LZG zur Ver­fü­gung gestellt.50

Der NRW-Gesund­heits­sur­vey 2022 zeigt, dass das Fern­se­hen und das Inter­net die pri­mä­ren Infor­ma­ti­ons­quel­len sind, über die Erwach­se­ne Infor­ma­tio­nen zu den Aus­wir­kun­gen von Hit­ze auf die Gesund­heit erhal­ten. Jün­ge­re Men­schen infor­mie­ren sich eher über das Inter­net, sozia­le Medi­en und im pri­va­ten Umfeld über mög­li­che Aus­wir­kun­gen von Hit­ze auf die Gesund­heit, älte­re Men­schen vor allem über das Fern­se­hen und Print­me­di­en.51

Laut LANUV haben auch Semi­nar­an­ge­bo­te zum The­ma Kli­ma­an­pas­sung von Berufs­kam­mern und wei­te­ren Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen zwi­schen 2016 und 2020 deut­lich zuge­nom­men, wel­che ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Fort- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te beinhal­ten.52

Eine wich­ti­ge Leh­re u.a. aus der Covid-19-Pan­de­mie ist der Umgang mit Fehl- und Des­in­for­ma­tio­nen, wel­che z.T. gezielt aus dem Aus­land gesteu­ert wer­den und u.a. durch sozia­le Medi­en das Wis­sen und die Wahr­neh­mung der Bevöl­ke­rung bezüg­lich der Kri­sen­si­tua­ti­on, Maß­nah­men und Risi­ken, aber auch das Ver­trau­en in staat­li­che Insti­tu­tio­nen beein­flus­sen.53

Posi­tiv zu bewer­ten ist die 2022 vom Sozi­al­mi­nis­te­ri­um des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len bereit­ge­stell­ten Som­mer­hil­fen von 250.000 Euro für Trä­ger der Woh­nungs­lo­sen­hil­fe für Hit­ze­schutz von obdach­lo­sen Men­schen.54 Wie die Käl­te­hil­fen im Win­ter soll­ten auch die­se Hit­ze­schutz­maß­nah­men für obdach­lo­se Men­schen, die eine beson­ders vul­nerable Grup­pe dar­stel­len, ver­s­tä­tigt wer­den.

Eini­ge Ver­bes­se­run­gen wur­den bereits auf Basis der Erfah­run­gen der Covid-19-Pan­de­mie, dem Ahrtal-Hoch­was­ser, ver­gan­ge­nen Hit­ze­wel­len und ande­ren Kri­sen getä­tigt.

Wich­tig ist die kon­ti­nu­ier­li­che Vor­sor­ge für alle Kri­sen (All-Gefah­ren-Ansatz), wie auch die Stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung zur Stär­kung der Resi­li­enz gegen­über Kata­stro­phen betont. Die Ver­fol­gung des All-Gefah­ren-Ansatz hie­ße, „es wer­den klein­räu­mi­ge und gro­ße, häu­fi­ge und sel­te­ne, plötz­li­che und schlei­chen­de Kata­stro­phen sowie die mit ihnen ver­bun­de­nen öko­lo­gi­schen, tech­no­lo­gi­schen und gesund­heit­li­chen Risi­ken berück­sich­tigt.“55 Fol­gen­de Aspek­te haben sich als beson­ders wich­tig her­aus­ge­stellt:56

1. Früh­warn­sys­te­me und Über­wa­chung:

  • Imple­men­tie­rung und Ver­bes­se­rung von Früh­warn­sys­te­men für Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se, die durch den Kli­ma­wan­del häu­fi­ger und inten­si­ver wer­den.
  • Ört­li­che und ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Risi­ko­ana­ly­sen in Bezug auf Hit­ze und Über­schwem­mun­gen sind beson­ders wich­tig.

2. Not­fall­plä­ne und Kapa­zi­täts­auf­bau:

  • Leicht ver­ständ­li­che Not­fall­plä­ne mit kla­ren Ver­ant­wor­tungs- und Auf­ga­ben­ver­tei­lun­gen, die in Kri­sen­zei­ten schnell akti­viert wer­den kön­nen.
  • Ent­wick­lung und regel­mä­ßi­ge Aktua­li­sie­rung von Not­fall­plä­nen, die spe­zi­fi­sche Kli­ma­ri­si­ken berück­sich­ti­gen. Schu­lung und Aus­stat­tung des Gesund­heits­per­so­nals zur Bewäl­ti­gung kli­ma­be­ding­ter Not­fäl­le.

3. Infra­struk­tur und Res­sour­cen:

  • Bau und Moder­ni­sie­rung von Gesund­heits- und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, die gegen Natur­ge­fah­ren wie Über­schwem­mun­gen und Hit­ze­wel­len gewapp­net sind, wofür es ent­spre­chen­de För­der­bud­gets geben muss.
  • Sicher­stel­lung aus­rei­chen­der Vor­rä­te an Medi­ka­men­ten, Was­ser und ande­ren lebens­wich­ti­gen Res­sour­cen sowie Not­strom­ag­gre­ga­ten und der Sicher­stel­lung der IT-Infra­struk­tur im Fall von Strom­aus­fäl­len.

4. Gemein­schafts­en­ga­ge­ment und Bil­dung:

  • För­de­rung der Bewusst­seins­bil­dung und der Vor­be­rei­tung der Bevöl­ke­rung auf kli­ma­be­ding­te Gesund­heits­ri­si­ken durch den ÖGD in Zusam­men­ar­beit mit loka­len Gesund­heits­dienst­leis­tern, ehren­amt­li­chen Ver­ei­nen und Kom­mu­nen zur Ver­bes­se­rung der Gesund­heits­vor­sor­ge.

5. Inter­sek­to­ra­le Zusam­men­ar­beit:

  • Stär­kung der Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem ÖGD, Gesund­heits­ein­rich­tun­gen, Umwelt­be­hör­den, Not­fall­ma­nage­ment und ande­ren rele­van­ten Sek­to­ren zur koor­di­nier­ten Reak­ti­on auf Kli­ma­wan­del­fol­gen.

6. For­schung und Daten­ana­ly­se:

  • Inves­ti­tio­nen in For­schung zu den gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels mit Fokus auf Eva­lu­ie­rung von Maß­nah­men sowie die Bedar­fe von vul­ner­ablen Bevöl­ke­rungs­grup­pen. Nut­zung von Daten­ana­ly­sen zur Iden­ti­fi­zie­rung von Risi­ko­ge­bie­ten und zur Ent­wick­lung geziel­ter Inter­ven­ti­ons­stra­te­gien.

Das Akti­ons­bünd­nis Hit­ze­schutz Ber­lin, wel­ches auf Initia­ti­ve der Ärz­te­kam­mer Ber­lin, der Senats­ver­wal­tung für Wis­sen­schaft, Gesund­heit und Pfle­ge und KLUG im März 2022 ins Leben geru­fen wur­de, ist Vor­rei­ter in der Zusam­men­ar­beit von Ärzt:innenschaft, Pfle­ge, Kata­stro­phen­schutz, Ret­tungs­diens­ten und dem ÖGD zur Stär­kung des gesund­heit­li­chen Hit­ze­schut­zes.57 Das Bünd­nis hat u.a. Mus­ter­hit­ze­schutz­plä­ne für Kran­ken­häu­ser, ambu­lan­te Pra­xen, Bezirks­äm­ter, sta­tio­nä­re und ambu­lan­te Pfle­ge sowie Ein­rich­tun­gen zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung von obdach- bzw. woh­nungs­lo­sen Men­schen erar­bei­tet, die auch in ande­ren Bun­des­län­dern ange­wen­det bzw. adap­tiert wer­den.58

Das Ver­bund­pro­jekt zum Schutz gegen Hit­ze in Baden-Würt­tem­berg (geför­dert vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit) setzt einen Fokus auf den ÖGD auf Lan­des- und Land­kreis­ebe­ne.59

Da das CPHP vor allem auf Bun­des­ebe­ne arbei­tet, kön­nen wir eine sol­che Beur­tei­lung in die­sem Rah­men nicht vor­neh­men.

1Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len, Kli­ma­at­las NRW, 1.4 Tem­pe­ra­tur­ken­n­ta­ge warm (Som­mer­ta­ge, Hei­ße Tage, Tro­pen­näch­te), https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw moni­to­rin­g/kli­ma­ent­wick­lun­g/­luft­tem­pe­ra­tur/­tem­pe­ra­tur­ken­n­ta­ge-warm-som­mer­ta­ge-heis­se-tage (abge­ru­fen am 25.05.2024)
2Jan­son, D. et al. (2023) Ana­ly­se von Hit­ze­ak­ti­ons­plä­nen und gesund­heit­li­chen Anpas­sungs­maß­nah­men an Hit­ze­ex­tre­me in Deutsch­land. Des­sau-Roß­lau: Umwelt­bun­des­amt.
3Winklmayr, C. et al. (2023) Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf nicht-über­trag­ba­re Erkran­kun­gen und die psy­chi­sche Gesund­heit – Teil 2 des Sach­stands­be­richts Kli­ma­wan­del und Gesund­heit 2023. Jour­nal of Health Moni­to­ring 8(S4). Ber­lin: Robert Koch-Insti­tut.
4Ibid.
5Ibid.
6Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len (2021) Kli­ma­be­richt NRW 2021 Kli­ma­wan­del und sei­ne Fol­gen – Ergeb­nis­se aus dem Kli­ma­fol­gen- und Anpas­sungs­mo­ni­to­ring.
7Ibid.
8Winklmayr, C. et al. (2023) Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf nicht-über­trag­ba­re Erkran­kun­gen und die psy­chi­sche Gesund­heit – Teil 2 des Sach­stands­be­richts Kli­ma­wan­del und Gesund­heit 2023. Jour­nal of Health Moni­to­ring 8(S4). Ber­lin: Robert Koch-Insti­tut. 9https://hitze.info/hitzefolgen/gesundheitsfolgen/
10Lan­des­zen­trum Gesund­heit Nord­rhein-West­fa­len, NRW-Gesund­heits­sur­vey 2022: Kli­ma & Gesund­heit. https://www.lzg.nrw.de/_php/login/dl.php?u=/_media/pdf/ges_bericht/survey/klima_gesundheit_2022.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
11 Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len, Kli­ma­at­las NRW, 2.4 Nie­der­schlags­extre­me. https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw monitoring/klimaentwicklung/niederschlag/niederschlagsextreme (abge­ru­fen am 25.05.2024)
12 Butsch, C. et al. (2023) Gesund­heit­li­che Aus­wir­kun­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen – Risi­ko­ka­ska­den im anthro­po­ge­nen Kli­ma­wan­del. Jour­nal of Health Moni­to­ring 8(S4). Ber­lin: Robert Koch-Insti­tut.
13 Ibid.
14 Augus­tin, J. et al. (2023) Aus­wir­kun­gen des Ahrtal-Hoch­was­sers auf die Gesund­heit der loka­len Bevöl­ke­rung – eine Ana­ly­se auf Grund­la­ge von GKV-Rou­ti­ne­da­ten. Bun­des­ge­sund­heits­platt 2024 67(5): 5–13.
15 Butsch, C. et al. (2023) Gesund­heit­li­che Aus­wir­kun­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen – Risi­ko­ka­ska­den im anthro­po­ge­nen Kli­ma­wan­del. Jour­nal of Health Moni­to­ring 8(S4). Ber­lin: Robert Koch-Insti­tut.
16 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
17 Butsch, C. et al. (2023) Gesund­heit­li­che Aus­wir­kun­gen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen – Risi­ko­ka­ska­den im anthro­po­ge­nen Kli­ma­wan­del. Jour­nal of Health Moni­to­ring 8(S4). Ber­lin: Robert Koch-Insti­tut.
18 Minis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und Ver­kehr des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, Mas­ter­plan Umwelt und Gesund­heit (MPUG) NRW (2013 – 2021). https://www.umwelt-und-gesundheit.nrw.de/masterplan/ (abge­ru­fen am 25.05.2024).
19 Minis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und Ver­kehr des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, Inte­grier­te Bericht­erstat­tung. https://www.umwelt-und-gesundheit.nrw.de/themen/integrierte-berichterstattung/ (abge­ru­fen am 25.05.2024).
20 Kli­ma­an­pas­sungs­ge­setz Nord­rhein-West­fa­len, https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&bes_id=46233&aufgehoben=N (abge­ru­fen am 25.05.2024)
21 KGNW, Kli­ma­neu­tra­les Kran­ken­haus. https://www.kgnw.de/positionen/klimaneutrales-krankenhaus-2023 (abge­ru­fen am 25.05.2024)
22 Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len, Kom­mu­nal­be­ra­tung Kli­ma­fol­gen­an­pas­sung NRW. https://www.klimaatlas.nrw.de/beratung-klimaanpassung (abge­ru­fen am 25.05.2024).
23 https://www.lzg.nrw.de/ges_foerd/klima_gesundheit/gesundheitl_folgen/index.html (abge­ru­fen am 25.05.2024)
24 Minis­te­ri­um für Umwelt, Land­wirt­schaft, Natur- und Ver­brau­cher­schutz des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len (2018) Arbeits­hil­fe kom­mu­na­les Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment – Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­pla­nung in NRW. Düs­sel­dorf.
25 Lan­des­zen­trum Gesund­heit Nord­rhein-West­fa­len, NRW-Gesund­heits­sur­vey 2022: Kli­ma & Gesund­heit. https://www.lzg.nrw.de/_php/login/dl.php?u=/_media/pdf/ges_bericht/survey/klima_gesundheit_2022.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
26 Bühn, S. & Voss, M. (2023) Kli­ma­wan­del und Gesund­heit – Aus­wir­kun­gen auf die Arbeits­welt. Ber­lin: Cent­re for Pla­ne­ta­ry Health Poli­cy.
27 Lan­des­zen­trum Gesund­heit Nord­rhein-West­fa­len, NRW-Gesund­heits­sur­vey 2022: Kli­ma & Gesund­heit. https://www.lzg.nrw.de/_php/login/dl.php?u=/_media/pdf/ges_bericht/survey/klima_gesundheit_2022.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
28 Lan­des­zen­trum Gesund­heit Nord­rhein-West­fa­len (2019) Leit­fa­den Gesun­de Stadt. Hin­wei­se für Stel­lung­nah­men zur Stadt­ent­wick­lung aus dem Öffent­li­chen Gesund­heits­dienst. Bochum.
29 Die Bun­des­re­gie­rung (2022) Deut­sche Stra­te­gie zur Stär­kung der Resi­li­enz gegen­über Kata­stro­phen. Ber­lin: Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern und für Hei­mat.
30 Pfle­ge­kam­mer NRW (2024) Per­so­nal­not­stand in der Pfle­ge: Pfle­ge­kam­mer NRW for­dert mehr Pla­nungs­si­cher­heit für Beschäf­tig­te. https://www.pflegekammer-nrw.de/personalnotstand-in-der-pflege-pflegekammer-nrw-fordert-mehr pla­nungs­si­cher­heit-fuer-beschaef­tig­te‑2/ (abge­ru­fen am 25.05.2024.
31 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
32 Wis­sen­schaft­li­che Diens­te Deut­scher Bun­des­tag (2022) War­te­zei­ten auf eine Psy­cho­the­ra­pie. https://www.bundestag.de/resource/blob/916578/53724d526490deea69f736b1fda83e76/WD‑9–059-22-pdf-data.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
33 Kam­mer für Psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­peu­ten und Kin­der- und Jugend­li­chen­psy­cho­the­ra­peu­ten Nord­rhein West­fa­len (2021) Posi­ti­ons­pa­pier: Psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gungs­pla­nung in Nord­rhein-West­fa­len. https://www.ptk nrw.de/fileadmin/user_upload/downloads/03_themenschwerpunkte/21_10_07_PTK_NRW_I_Positionspapier_Versorgungs planung.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
34 Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung Nord­rhein & Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung West­fa­len-Lip­pe (2023) Bedarfs­be­rech­nung zur Ein­füh­rung einer Land­arzt­quo­te Nord­rhein-West­fa­len. https://www.mags.nrw/system/files/media/document/file/prognose_landarztquote_nrw.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
35 Tin­ne­mann, P., Bruns-Phil­ipps, E. & Schu­ma­cher, J. (2022) Quan­ti­fi­zie­rung der Ent­wick­lun­gen des Man­gels an Fachärzten/innen für Öffent­li­ches Gesund­heits­we­sen im Öffent­li­chen Gesund­heits­dienst und sei­ne Aus­wir­kun­gen. Gesund­heits­we­sen 2022; 84(03): 189–198.
36 Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit & GMK 2023 Baden-Würt­tem­berg (2023) Zwi­schen­be­richt zum Pakt für den Öffent­li­chen Gesund­heits­dienst. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/P/Pakt_fuer_den_OEGD/Zwischenberic ht_Pakt_fuer_den_OEGD.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
37 Augus­tin, J. et al. (2023) Aus­wir­kun­gen des Ahrtal-Hoch­was­sers auf die Gesund­heit der loka­len Bevöl­ke­rung – eine Ana­ly­se auf Grund­la­ge von GKV-Rou­ti­ne­da­ten. Bun­des­ge­sund­heits­platt 2024 67(5): 5–13.
38 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
39 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
40 Ibid.
41 https://www.intensivregister.de/#/index
42 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
43 BBK (Bun­des­amt für Bevöl­ke­rungs­schutz und Kata­stro­phen­hil­fe) (2020): Hand­buch Kran­ken­haus­alarm und ein­satz­pla­nung (KAEP). Emp­feh­lun­gen für die Pra­xis zur Erstel­lung eines indi­vi­du­el­len Kran­ken­haus­alarm- und ein­satz­plans. Bonn.
44 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
45 Deut­sche Arbeits­ge­mein­schaft Kran­ken­haus Ein­satz­pla­nung, Zie­le. https://www.dakep.de/projekte (abge­ru­fen am 25.05.2024).
46 Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit (2020) Pakt für den Öffent­li­chen Gesund­heits­dienst. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/O/OEGD/Pakt_fuer_den_OEGD.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
47 Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit & GMK 2023 Baden-Würt­tem­berg (2023) Zwi­schen­be­richt zum Pakt für den Öffent­li­chen Gesund­heits­dienst. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/P/Pakt_fuer_den_OEGD/Zwischenberic ht_Pakt_fuer_den_OEGD.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
48 Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len, Stei­ge­rung der Hit­ze­vor­sor­ge. https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/foerderprogramme/klimawandelvorsorge (abge­ru­fen am 25.05.2024).
49 Jan­son, D. et al. (2023) Ana­ly­se von Hit­ze­ak­ti­ons­plä­nen und gesund­heit­li­chen Anpas­sungs­maß­nah­men an Hit­ze­ex­tre­me in Deutsch­land. Des­sau-Roß­lau: Umwelt­bun­des­amt.
50 Lan­des­zen­trum Gesund­heit Nord­rhein-West­fa­len, Mate­ria­li­en zu Infek­ti­ons­epi­de­mio­lo­gie / Zoo­no­sen. https://www.lzg.nrw.de/service/download/pub-infekt_zoonosen/index.html (abge­ru­fen am 25.05.2024).
51 Lan­des­zen­trum Gesund­heit Nord­rhein-West­fa­len, NRW-Gesund­heits­sur­vey 2022: Kli­ma & Gesund­heit. https://www.lzg.nrw.de/_php/login/dl.php?u=/_media/pdf/ges_bericht/survey/klima_gesundheit_2022.pdf (abge­ru­fen am 25.05.2024).
52 Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len (2021) Kli­ma­be­richt NRW 2021 Kli­ma­wan­del und sei­ne Fol­gen – Ergeb­nis­se aus dem Kli­ma­fol­gen- und Anpas­sungs­mo­ni­to­ring.
53 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
54 Die Lan­des­re­gie­rung Nord­rhein-West­fa­len (2022) Pres­se­mit­tei­lung: Minis­ter Lau­mann: „Men­schen ohne Obdach brau­chen bei Som­mer­hit­ze beson­de­ren Schutz“. https://www.land.nrw/pressemitteilung/minister-laumann-menschen ohne-obdach-brau­chen-bei-som­mer­hit­ze-beson­de­ren-schutz (abge­ru­fen am 25.05.2024).
55 Die Bun­des­re­gie­rung (2022) Deut­sche Stra­te­gie zur Stär­kung der Resi­li­enz gegen­über Kata­stro­phen. Ber­lin: Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern und für Hei­mat.
56 Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen (SVR) (2023). Resi­li­enz im Gesund­heits­we­sen: Wege zur Bewäl­ti­gung künf­ti­ger Kri­sen. Gut­ach­ten 2023. Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft, Ber­lin.
57 https://hitzeschutz-berlin.de
58 https://hitzeschutz-berlin.de/hitzeschutzplaene/
59 https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/verbundprojekt-zum-schutz-gegen hit­ze-star­te­t‑1

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