Kernpunkte der novellierten EU-Luftqualitätsrichtlinie
Dorothea Baltruks, Marie Jung
Policy-Brief P‑01–2024
DOI: 10.5281/zenodo.12536812
Im Herbst 2024 wird die finale Zustimmung des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union zur novellierten Luftqualitätsrichtlinie erwartet. Dieser Policy Brief gibt einen Überblick über die Chancen, die die Novellierung für eine verbesserte Luftqualität bietet und damit auch für die Bevölkerungsgesundheit in Europa.
Luftverschmutzung noch immer großes Gesundheitsrisiko
Seit den 1980er Jahren hat die Luftreinhaltungspolitik der Europäischen Union (EU) dazu geführt, dass die Emissionen der relevantesten Luftschadstoffe erheblich zurückgegangen sind. Dennoch stellt Luftverschmutzung noch immer das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko für Europäer:innen dar und gefährdet zudem die Ökosysteme und die biologische Vielfalt. Die aktuell geltenden Grenzwerte, die festlegen, wie hoch die Konzentration von bestimmten Schadstoffen in der Luft sein darf, sind aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht zu hoch. Das zeigt sich daran, dass trotz der Grenzwerte Luftverschmutzung in Europa jährlich zu etwa einer halben Million vorzeitiger Todesfälle – vorwiegend durch nicht übertragbare Krankheiten wie chronisch obstruktive Lungenkrankheit, Schlaganfall, Lungenkrebs oder ischämische Herzkrankheit – führt. Gleichzeitig könnte Europa durch die Einhaltung der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte wirtschaftliche Kosten von rund 31 Mrd. Euro vermeiden. Weiterlesen
Bei der CPHP-Fachtagung Ende Mai 2024 präsentierten und diskutierten hochkarätige Expert:innen, was die neue Luftqualitätsrichtlinie beinhaltet, welche Chancen sie für die Bevölkerungsgesundheit bringen kann und was sie für Deutschland bedeutet. Schauen Sie sich hier die Aufzeichnung der Veranstaltung an.