Der erste vorbereitende Workshop zum Planetary Health Forum hat mit reger Beteiligung und spannenden Diskussionen am 19. Oktober 2023 stattgefunden. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist jetzt verfügbar (siehe unten):
- Input: Jascha Wiehn, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich ‚Übergreifende Angelegenheiten Umwelt und Gesundheit‘, Umweltbundesamt (UBA)
- Moderation: Maike Voss, geschäftsführende Direktorin CPHP
Kommentare:
- Dr. Kim Grützmacher, Leiterin Planetary Health, Museum für Naturkunde Berlin
- Dr. med. Karin Geffert, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Pettenkofer School of Public Health, LMU München
- Dr. Timo Falkenberg, Senior Researcher Planetary Health, One Health, Global Health, Universität Bonn
Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Umweltverschmutzung – die multidimensionalen planetaren Krisen unserer Zeit bedrohen die Umwelt sowie die Gesundheit von Mensch und Tier. Im Zusammenhang mit den anthropogenen Umweltveränderungen, der Destabilisierung des Erdsystems und zunehmenden sozialen Ungleichheiten sind in den vergangenen Jahren vielseitige neue systemische Gesundheitsansätze entstanden. Insbesondere der „One Health-“, „Ecosystem Health“ sowie der „Planetary Health-“ Ansatz haben seit den 2000er Jahren an Popularität gewonnen und rücken zunehmend in das Bewusstsein der Politik und der Bevölkerung in Deutschland.
Zusammen mit bestehenden Konzepten wie „Public Health“ oder „Global Health“ zielen diese ganzheitlichen Ansätze darauf ab, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig in Einklang zu bringen. Während die konzeptionellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den beteiligten Fachdisziplinen intensiv diskutiert werden, sind die Konzepte mit ihren jeweiligen Spezifika insbesondere für Menschen außerhalb des akademischen Kontexts auf den ersten Blick nicht immer leicht zu greifen.
Zur ko-kreativen Vorbereitung des intersektoralen und kollaborativen Planetary Health Forums am 30. November und 1. Dezember 2023 wurden in diesem ersten Workshop die unterschiedlichen Konzepte daher zunächst vorgestellt (Jascha Wiehn) und im Anschluss mit Akteur:innen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Klima in Breakout Sessions diskutiert. Der Fokus des Workshops lag auf der kritischen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und dem Mehrwert der nebeneinander bestehenden Ansätze für die längst überfällige ökologische, ökonomische und soziale Transformation.
Folgende Fragen haben wir im Rahmen des Workshops diskutieren:
- Welche Bedeutung haben integrierte Gesundheitskonzepte wie „One Health“ oder „Planetary Health“ für die Bewältigung der komplexen Krisen unserer Zeit?
- Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte und welche Synergien ergeben sich daraus? Wie lassen sie sich in der Praxis nutzen?
- Wie können die verschiedenen konzeptionellen Ansätze bestmöglich nutzbar machen für die Erarbeitung von konkreten Lösungsstrategien und Transformationsprozessen?
- Welche Netzwerke und Partnerschaften braucht es für integrierte Gesundheitsansätze?