DeskDi­ves — Ein Blick auf den Schreib­tisch von: Miri­am Mesche­de

Arbeit sicher und gesund” – so heißt das Pro­jekt des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Arbeit und Sozia­les (BMAS), an dem wir seit Anfang 2024 gemein­sam mit ver­schie­de­nen Part­nern arbei­ten. Seit Okto­ber letz­ten Jah­res ist Miri­am Mesche­de Teil unse­res Think Tanks und ver­ant­wor­tet das The­ma Arbeits­si­cher­heit und Betrieb­li­che Gesund­heits­för­de­rung. In unse­rer neu­en Serie „DeskDi­ves“ wer­fen wir einen Blick auf ihren Schreib­tisch und Miri­am berich­tet, wor­um es in ihrem Pro­jekt geht. Außer­dem: Wie hän­gen Kli­ma­wan­del und Arbeits­schutz eigent­lich zusam­men – und was hat das alles mit Pla­ne­ta­ry Health zu tun?

© BMAS / Tho­mas Rafal­zyk

Hal­lo Miri­am! Seit fast 6 Mona­ten bist du inzwi­schen bei uns im Think Tank. Wel­che Sta­tio­nen haben dich hier­hin geführt – und wie fühlst du dich in dei­ner neu­en Rol­le?

Miri­am Mesche­de — Ich habe in mei­nem Stu­di­um der Prä­ven­ti­on und Gesund­heits­för­de­rung ange­fan­gen, mich damit zu beschäf­ti­gen, was Gesund­heit eigent­lich ist und wie sie geför­dert und erhal­ten wer­den kann. Gesund­heit ver­ste­he ich ent­spre­chend der Salu­to­ge­ne­se als posi­ti­ves, eigen­stän­di­ges Kon­zept mit vie­len Facet­ten – und nicht nur als die Abwe­sen­heit von Krank­heit. Wäh­rend mei­ner beruf­li­chen Sta­tio­nen im Gesund­heits­we­sen fand ich es total span­nend, dort Ein­bli­cke in ganz ver­schie­de­ne Berei­che zu bekom­men, wie z.B. die Qua­li­täts­si­che­rung in Kran­ken­häu­sern oder die Kran­ken­kas­sen­welt bei der AOK. 

Ich habe ein ganz­heit­li­ches Gesund­heits­ver­ständ­nis und habe irgend­wann ange­fan­gen, Umwelt­schutz und den Kampf gegen den Kli­ma­wan­del als abso­lut ele­men­ta­ren Teil der Gesund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on zu sehen. Denn wie kön­nen wir ein gesun­des Leben auf einem kran­ken Pla­ne­ten füh­ren? Wir brau­chen eine intak­te Natur und Öko­sys­te­me für unser Über­le­ben und für unse­re men­ta­le Gesund­heit ist die Natur eine immense Res­sour­ce.

Ich hat­te total Lust, im Beruf mei­ne bei­den Her­zens­the­men zu ver­bin­den: Gesund­heit und Kli­ma- und Umwelt­schutz. Bei mei­ner Recher­che nach Arbeit­ge­bern, die genau an die­ser Schnitt­stel­le anset­zen, bin ich auf KLUG bzw. das CPHP gesto­ßen. Als mei­ne jet­zi­ge Stel­le aus­ge­schrie­ben war, war ich gera­de für ein hal­bes Jahr in Öster­reich, wo ich in einem Natio­nal­park als Ran­ge­rin gear­bei­tet habe. Da die Stel­le das Set­ting Arbeits­welt im Fokus hat­te, aus wel­chem ich ja kam, habe ich mich natür­lich sofort bewor­ben und mich sehr gefreut, dass es geklappt hat.

Was liegt aktu­ell auf dei­nem Schreib­tisch?

Ich habe am Wochen­en­de mei­nen Schreib­tisch auf­ge­räumt und mal Staub gewischt, sodass momen­tan sogar gar nicht so viel dar­auf rum­liegt. Was ich immer dabei habe, ist ein Notiz­buch, in dem ich alle mög­li­chen Ideen und To-do’s fest­hal­te. Ich fin­de mit der Hand zu schrei­ben, hilft manch­mal noch bes­ser, die Gedan­ken zu sor­tie­ren. Mein jet­zi­ges hat mir mein Nef­fe zu Weih­nach­ten geschenkt.

Momen­tan berei­ten wir im ASUG-Pro­jekt die soge­nann­te Erpro­bungs­pha­se vor. Wäh­rend die­ser tes­ten wir mit Pilot­un­ter­neh­men Maß­nah­men aus, mit dem der Arbeits­schutz an Kli­ma­wan­del­fol­gen wie zuneh­men­de Hit­ze­ereig­nis­se ange­passt wer­den kann. Es steht viel Ter­min­pla­nung und Abstim­mung an, aber auch inhalt­li­che und kon­zep­tio­nel­le Arbeit.

Wor­um geht’s genau in dei­nem Pro­jekt – und was hat das mit Pla­ne­ta­ry Health zu tun?

Im ers­ten Jahr des vom BMAS initi­ier­ten und geför­der­ten ASUG-Pro­jekts ging es vor allem dar­um, den Dia­log unter den ver­schie­de­nen Akteur:innen aus Arbeits­schutz, Gesund­heits­för­de­rung, Wis­sen­schaft, Sozi­al­part­nern und Unter­neh­men zu för­dern – über die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf die Arbeits­welt. In der Poli­tik­werk­statt wur­den Ansät­ze ent­wi­ckelt, wie Unter­neh­men den Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels für siche­re und gesun­de Arbeits­be­din­gun­gen begeg­nen kön­nen. Die­ses Jahr fin­det nun die Erpro­bungs­pha­se statt, mit eini­gen Pilot­un­ter­neh­men statt, in der Ansät­ze aus der Poli­tik­werk­statt zur Wei­ter­ent­wick­lung des Arbeits­schut­zes ver­probt wer­den und Ende 2025 wer­den die Erkennt­nis­se aus bei­den Pro­jekt­jah­ren dann zusam­men­ge­führt und aus­ge­wer­tet.

Im Kon­zept Plan­t­eta­ry Health wird die mensch­li­che Gesund­heit im Zusam­men­hang mit den Sys­te­men betrach­tet, die sich auf die Gesund­heit aus­wir­ken – und dazu gehört natür­lich die Gesund­heit unse­res Pla­ne­ten. Auch die Arbeits­welt ist ein Sys­tem, wel­ches sich auf unse­re Gesund­heit aus­wirkt, und wel­ches wie­der­um durch die den Kli­ma­wan­del stark beein­flusst wird. Mit dem ASUG-Pro­jekt ver­fol­gen wir das Ziel, den Arbeits­schutz zu ver­bes­sern und Unter­neh­men bei der Gestal­tung siche­rer, gesund­heits­för­der­li­cher Arbeits­plät­ze zu unter­stüt­zen.

Was wird für dich 2025 wich­tig?

Ich wün­sche mir, dass 2025 in der Erpro­bungs­pha­se für alle berei­chern­de Impul­se bringt. Wir wer­den die Ergeb­nis­se mit denen aus dem ers­ten Pro­jekt­jahr zusam­men­füh­ren und so hof­fent­lich gute Ansatz­punk­te zusam­men­tra­gen, auf denen wir dann gemein­sam mit dem BMAS und wei­te­ren Akteur:inne im Bereich Beschäf­tig­ten­ge­sund­heit auf­bau­en kön­nen. Mir per­sön­lich ist es wich­tig, in die­sen hef­ti­gen Zei­ten die Zuver­sicht nicht zu ver­lie­ren und mei­ne Resi­li­enz zu stär­ken. 

Das Inter­view führ­te Mai­ke Bild­hau­er.

Mit die­sem und wei­te­ren Inter­views mit unse­ren CPHP- und exter­nen Expert:innen möch­ten wir aktu­el­le Debat­ten rund um pla­ne­ta­re Gesund­heit auf­grei­fen und über unse­re Arbeit und Schwer­punk­te infor­mie­ren.

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