Auf­zei­chung: Pla­ne­ta­ry Health Dia­lo­gue — The Health Risks of Pol­lu­ti­on: Fin­ding Solu­ti­ons

Mit der ach­ten Aus­ga­be unse­rer Web­i­nar­rei­he “Pla­ne­ta­ry Health Dia­lo­gues” am 19. März 2024 haben wir uns zum zwei­ten Mal mit Che­mi­ka­li­en­ver­schmut­zung befasst. Im Mit­tel­punkt stan­den dabei die gesetz­li­chen Bemü­hun­gen zur Bewäl­ti­gung der Ver­schmut­zungs­kri­se auf EU-Ebe­ne. Die Auf­zeich­nung ist jetzt ver­füg­bar.

Umwelt­ver­schmut­zung ist neben dem Kli­ma­wan­del und dem Ver­lust der bio­lo­gi­schen Viel­falt die drit­te gro­ße, vom Men­schen ver­ur­sach­te pla­ne­ta­re Kri­se unse­rer Zeit. Vor allem ent­lang der che­mi­schen Wert­schöp­fungs­ket­te wer­den ton­nen­wei­se schäd­li­che und zum Teil lang­le­bi­ge Stof­fe in Boden, Was­ser und Luft frei­ge­setzt. Gleich­zei­tig trägt die che­mi­sche Indus­trie mit einem Anteil von 6,3 % an den welt­wei­ten Treib­haus­gas­emis­sio­nen erheb­lich zur Ver­schär­fung der ande­ren pla­ne­ta­ren Kri­sen bei.

Der ers­te Pla­ne­ta­ry Health Dia­lo­gue zum The­ma Che­mi­ka­li­en­ver­schmut­zung fand am 22.02.2024 statt. Dabei haben wir in den Blick genom­men, wie sich Che­mi­ka­li­en auf die Umwelt und Gesund­heit in Deutsch­land, Euro­pa und welt­weit aus­wir­ken. Die Auf­zeich­nung fin­den Sie hier.

Dar­an anknüp­fend, haben wir uns in die­sem zwei­ten Web­i­nar dar­auf kon­zen­triert, was die EU auf gesetz­li­cher Ebe­ne getan hat, um die Ver­schmut­zungs­kri­se zu bewäl­ti­gen. Da sich die Legis­la­tur­pe­ri­ode des Euro­päi­schen Par­la­ments dem Ende zuneigt, haben wir dis­ku­tiert, wel­che kon­kre­ten Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren in den letz­ten fünf Jah­ren zur Bekämp­fung der Ver­schmut­zung durch Che­mi­ka­li­en ein­ge­lei­tet und umge­setzt wur­den. Außer­dem haben wir einen Aus­blick dar­auf gege­ben, wo noch wei­te­rer poli­ti­scher Hand­lungs- und Durch­set­zungs­be­darf besteht.

Dazu hat Magnus Løf­stedt, Exper­te für Che­mi­ka­li­en, Umwelt und Gesund­heit bei der Euro­päi­schen Umwelt­agen­tur (EEA), zunächst einen Über­blick über die kom­ple­xe poli­ti­sche Land­schaft der EU gege­ben, die sich mit der Regu­lie­rung und Über­wa­chung der Gesund­heits- und Umwelt­aus­wir­kun­gen che­mi­scher Ver­schmut­zung befasst. Dabei stell­te er lau­fen­de EU-Akti­vi­tä­ten im Rah­men der Euro­päi­schen Che­mi­ka­li­en­stra­te­gie für Nach­hal­tig­keit (Green Deal) und des Akti­ons­plans zur Ver­mei­dung von Umwelt­ver­schmut­zung (Zero Pol­lu­ti­on Action Plan) vor und ging ins­be­son­de­re auch auf den Trans­fer von Wis­sen­schaft zu Poli­tik ein.

Außer­dem umriss Alex­an­dra Cater­bow, Mit­be­grün­de­rin und Co-Direk­to­rin der NGO Health and Envi­ron­ment Jus­ti­ce Sup­port (HEJ Sup­port), die wich­tigs­ten Berei­che der EU-Che­mi­ka­li­en­ge­setz­ge­bung, die die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on in der aktu­el­len Amts­zeit geplant, aber bis­her nicht umge­setzt hat und die sie für einen bes­se­ren Schutz von Natur und mensch­li­cher Gesund­heit für beson­ders wich­tig hält. Als Prio­ri­tä­ten für die nächs­te EU-Kom­mis­si­on nann­te sie die Über­ar­bei­tung der REACH-Ver­ord­nung (Regis­trie­rung, Bewer­tung, Zulas­sung und Beschrän­kung che­mi­scher Stof­fe), das Ver­bot soge­nann­ter ‘Ewig­keits­che­mi­ka­li­en’ (PFAS) und von Bis­phe­nol A (BPA) in Kon­sum­gü­tern, den schritt­wei­sen Ver­zicht auf PFAS in allen nicht wesent­li­chen Pro­duk­ten und den Stopp der Aus­fuhr von in der EU ver­bo­te­nen Che­mi­ka­li­en an Dritt­län­der.

Die Bei­trä­ge und Dis­kus­sio­nen haben deut­lich gezeigt, dass Fort­schrit­te beim Schutz der EU-Bürger:innen und der Umwelt vor eini­gen Gefah­ren, die von Che­mi­ka­li­en aus­ge­hen, erzielt wur­den. Deut­lich wur­de aber auch, dass die nächs­te Euro­päi­sche Kom­mis­si­on wei­te­re gesetz­ge­be­ri­sche Maß­nah­men ergrei­fen muss und die gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen von Che­mi­ka­li­en bes­ser über­wacht und bewer­tet wer­den müs­sen.

Die Ver­an­stal­tungs­spra­che war Eng­lisch. Den eng­li­schen Ver­an­stal­tungs­bei­trag fin­den Sie hier.

Ver­an­stal­tung ver­passt? Hier kön­nen Sie sich die Auf­zeich­nung anse­hen:

„The Health Risks of Pol­lu­ti­on: Fin­ding Solu­ti­ons“ ist die ach­te Ver­an­stal­tung der CPHP-Web­i­nar­rei­he „Pla­ne­ta­ry Health Dia­lo­gues“, einem monat­li­chen Aus­tausch mit deut­schen und inter­na­tio­na­len Wissenschaftler:innen, poli­ti­schen Entscheidungsträger:innen und Akteur:innen der Zivil­ge­sell­schaft, um gemein­sam Ideen für einen Para­dig­men­wech­sel hin zu Gerech­tig­keit, Gesund­heit und Wohl­be­fin­den inner­halb der pla­ne­ta­ren Gren­zen zu ent­wi­ckeln.